Frauenschicksale in der Bretagne

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
taina Avatar

Von

Ein Roman, in dessen Mittelpunkt drei Frauenschicksale stehen, die miteinander auf eine Art verwoben sind, die erst nach und nach enthüllt wird. Der Roman beginnt 20 Jahre nach der Beerdigung von zwei Personen, dem Vater und der Lehrerin der Protagonistin Hélène. Nun kehrt Hélène in die Bretagne zurück, die sie damals verlassen hat, um nach Paris zu gehen. Eine Bretagne, wie sie wenigen bekannt ist: ein abgelegenes Dorf im Landesinnern, nicht die touristische Region am Meer. Hier ist das Klima rau, jeder kennt jeden, das Leben verläuft in den vorherbestimmten Bahnen. Paris ist einerseits der Ort, dessen Einwohner um ihr Leben beneidet werden, andererseits wird die Regierung dort von einigen als Unterdrücker des bretonischen Volkes gesehen. Die Lehrerin aus Paris brachte das Gefüge ins Wanken, sie ist die Tote. Es wird offenbar, dass die Geschehnisse weiter zurückreichen, bis in das Jahr 1940, in dem für die junge Odette die behütete Kindheit beendet ist. 1944 muss sie nach dem Tod ihrer Eltern das Dorf verlassen und nach Paris gehen. Als sie später zurückkehrt, ahnt niemand, dass sie ein Geheimnis hütet, das sie niemandem anvertrauen kann. Ihr Schmerz und ihre Ablehnung alles dessen, was aus Paris kommt, setzen die Katastrophe in Gang. Die Autorin zeigt die bretonische Heimat der Frauen – von der eine nur spürt, dass hier ihre Wurzeln liegen – und die Schicksale, die damit verknüpft sind. Sie zeigt jedoch auch die zerstörerische Kraft, die entsteht, wenn eine Versöhnung nicht möglich scheint. Hélène jedoch weiß, dass ihre Wurzeln ihr die Stärke geben, die sie zum Leben befähigt.