Starker Auftakt der Trilogie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
heather_h Avatar

Von

*MEINE MEINUNG*
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gepackt.

Die Idee der spurlos verschwundenen gehörlosen Lilli - ganz in der Nähe der Stelle, an der ihre Mutter vor 19 Jahren gewaltsam ums Leben kam, fand ich sehr spannend. Gleichzeitig erhält ihre Freundin, mit der die junge Frau verabredet gewesen ist, kryptische Nachrichten von Lillis Account. Was hat es damit auf sich? Wo sollen die Ermittler anfangen, zu suchen? Der Plot ist komplex und gut erzählt - die Ermittler stoßen immer wieder auf neue Fragen und Ungereimtheiten, und kaum jemand scheint ihnen die (ganze) Wahrheit zu erzählen. Die an sich schon interessante Geschichte wird durch Cliffhanger und Wendungen ergänzt, sodass der Spannungsbogen konstant hoch gehalten wird; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Erzähler fokussiert sich nicht nur auf die beiden Ermittler, einige Abschnitte werden aus der Sicht von Nebenfiguren erzählt. Dadurch entstehen Nebenstränge, die Komplexität des Falles wird deutlicher und auch die Nebenfiguren gewinnen an Tiefe. Einige private Szenen helfen, den Charakter der Ermittler greifbar zu machen, und ich fand beide sympathisch und authentisch. Das Verhältnis von Ermittlungen zu Charakterszenen fand ich ausgeglichen, Längen sind für mich dadurch nicht entstanden. Neben den Figuren steht eindeutig die Handlung im Fokus, dabei kommt die Autorin ohne viele Beschreibungen aus; sie skizziert aber so viel, dass ich mir den fiktiven Ort Sellnitz und die Szenerie gut vorstellen konnte.

Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband und werde Tom Engelhardt und Mascha Krieger sehr gern weiter bei ihren Ermittlungen begleiten.

*FAZIT*
Toller Plot, sympathische Charaktere, guter Schreibstil - ein rundum gelungener Trilogie-Auftakt.