Der Tag, an dem sie das Smartphone weg legte

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savanna Avatar

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Die britische 'Hands Free'-Initiative ist eine interessante, wie beunruhigende Sache: Da besinnen sich Eltern wieder auf ihre kostbare Zeit, die sie mit dem rasch größer werdenden Nachwuchs verbringen können. Denn Hands Free sind diese Eltern erst, wenn sie Smartphone und Tablett mal wieder beiseite gelegt haben. Traurig, so weit sind wir gekommen - die Technik hat oft schon einen festen Platz im Familienleben eingenommen.

Für mich war dies auch der Knackpunkt bei der Bewertung des Buches, denn - glücklicherweise! - finde ich mich in diesem technikbasierten Familienalltag einer Blogger-Mama nicht wieder. Auch ich besitze ein Smartphone, habe es aber meist einfach schlicht der Erreichbarkeit wegen dabei und nicht um 'mal eben' beim Anschaukeln der Tochter noch etwas in irgendeinem Blog zu posten. Von daher waren viele der enthaltenen Tipps für mich und meine Familie schlichtweg unpraktikabel.

Interesaant ist es schon den Wandel der Autorin, die dieses Buch autobiografisch formuliert hat, zu verfolgen. Weg von einer immer gestressten Mutter, die auch virtuell Einiges leisten will, hin zu einer umsorgenden Mutter mit einem offenen Ohr für die Sorgen ihrer Töchter. Dass dieser ganze Prozess nach einer Art nervlichen Zusammenbruch der Autorin angestoßen wurde, verwundert da nicht. Oft muss der Mensch erst Extreme erfahren, bevor er sich ändert...

Keine Erziehungslektüre im klassischen Sinne, sondern ein Erfahrungsbericht, der uns dafür sensibilisieren will, dass unsere Kinder das Liebste auf der Welt sind, nicht die Follower des abendlichen Blogs!