ein mit eigenen Geschichten gewürzter Ratgeber

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tayjan Avatar

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Von der optischen Aufmachung her wirkt das Buch wie ein Chick-Lit Buch. Der Titel macht jedoch bereits unsicher, ob es sich wirklich um ein solches handelt. Nach einem Blick auf den Klappentext stellt sich die Frage, ob das Buch ein Erfahrungsbericht einer Mutter darstellt, der möglicherweise ziemlich witzig zu lesen ist (darauf läßt auch der Titel schließen) oder ob es sich um einen Ratgeber handelt (was nach der Beschreibung des Klappentexts eher naheliegt). Die Lektüre offenbart dann, dass das Buch tatsächlich ein Ratgeber sein soll, eine Anweisung achtsamer zu leben, Prioritäten im Leben zu setzen, mehr Zeit mit der Familie und den Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind und weniger Zeit mit Arbeit und (vermeintlichen) Pflichten. Entgegen meiner Erwartung entfallen witzige Anekdoten fast vollkommen.

Die Autorin berichtet von ihrer eigenen Strategie "Hands Free" - wie sie es nennt - zu leben. Zwischendurch fügt sie kurze Erlebnisberichte darüber ein, wie es ihr erging, als sie das ein oder andere selbst umsetzte.

Das Buch beginnt mit trivialen Ratschlägen, bei denen ich mich ernsthaft fragte, ob es Leute gibt, die so leben. Es wird empfohlen, das Smartphone auch mal wegzulegen, zumindest bei Mahlzeiten und beim Autofahren, dann eine Stunde am Tag und später steigernd, das gleiche gilt für den Computer. Dinge, die ich für eine Selbstverständlichkeit halte und die zunächst nur Kopfschütteln auslösten waren die ersten Tipps. Doch die Anweisung, wie man ein Leben "Hands Free" erreichen soll, ist aufsteigend aufgebaut. Die Vorschläge werden zeitaufwendiger und auch immer schwieriger umzusetzen. Zwischenzeitlich fragte ich mich bei einigen Anweisungen, wie man diese als Angestellter in festem Beschäftigungsverhältnis mit festen Arbeitszeiten überhaupt umsetzen soll. Das kann so nur ein Selbständiger.

Doch es gibt auch viele andere Anweisungen und Ratschläge, die teilweise sicher jeder weiss, bei denen es aber trotzdem nicht falsch ist, daran erinnert zu werden. Manchmal eröffnet das Buch auch einfach eine neue Sichtweise auf die Dinge, bei der man sich fragt: "Ja, warum eigentlich nicht? Das könnte ich wirklich einfach einmal ausprobieren."

Zusammenfassend ist es ein durchaus interessantes Buch, das zum nachdenken anregt.