Lektionen einer entspannten Mutter

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milena Avatar

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Rachel Macy Stafford hat einen aufreibenden Job als Sonderpädagogin, Bloggerin und Buchautorin und sie ist Mutter von Natalie und Avery. Dazu kommen ein Haushalt und ein Ehemann, die ebenfalls nicht vernachlässigt werden können. Die Aufzählung klingt anspruchsvoll und ist es auch. Sie selbst hat jahrelang unterstützt von elektronischen Hilfsmitteln und to-do-Listen versucht, allen Anforderungen gerecht zu werden, aber selbst auch wahrgenommen, dass sie selbst und der aktuelle Moment zu kurz kommen. Gezwungen durch einen Nervenzusammenbruch war sie gezwungen diese unterschwelligen Gefühle, dass etwas gehörig schief läuft, wahrzunehmen und etwas zu ändern. Sie hat daher das Prinzip "Hands Free" entwickelt und insgesamt 12 Stationen der Veränderung entwickelt, die Müttern wie ihr helfen sollen, sich Schritt für Schritt aus den selbst auferlegten Zwängen zu befreien aus dem Hamsterrad der Perfektion auszusteigen und ein achtsames Leben zu führen, das den Kindern, dem Partner und der schönen Welt gerecht wird. Die wichtigsten Prinzipien lauten Achtsamkeit, Verbundenheit, Vorsätze, Gelassenheit, Klarheit und Akzeptanz. Es gibt jeweils eine Strategie der Woche, die eine praktische Anleitung bietet, wie jede Loslassaktion ins Leben eingebunden werden kann.
Die Autorin durchläuft eine auf ein Jahr angelegte Transformation, bei der ihr ihr tief verwurzelter Glaube hilft und die den Leserinnen als Vorbild dienen soll. Rachel Macy Stafford hat zu 100 Prozent Recht bei dem, was sie schreibt. Das Leben ist in dem Moment wahrzunehmen und zu leben, in dem es stattfindet.
Aber für 300 Seiten reicht das Plädoyer für das Prinzip des carpe diem nicht und irgendwann nervt die wiederholte Aufforderung, das Smartphone aus der Hand zu legen und sich dem zuzuwenden, was um einen herum passiert. Abgesehen davon finde ich das von ihr propagierte Frauenbild denkwürdig. Dass die Kindererziehung vorrangig Frauensache ist, entspricht der Realität, wird aber von ihr auch nicht in Frage gestellt, sondern nur eine Strategie entwickelt, es noch besser zu hinzukriegen. Den Partner stärker einzubinden und nicht als weiteres Aufgabenfeld zu sehen, wäre auch ein Ansatz. Daher leider nur 3 Sterne.