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raganiuke Avatar

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„Der Tote aus Zimmer 12“ ist der zweite Roman mit Susan Ryeland und Atticus Pünd als Ermittlern und ebenso wie im ersten Buch verspinnt Anthony Horowitz einen kompletten klassischen Detektivroman in eine Rahmenhandlung, die wiederum ein Kriminalfall ist.
Nach den Folgen des letzten Buches ist Susan nicht mehr im Verlagswesen tätig und betreibt nun gemeinsam mit ihrem langjährigen griechischen Freund, Andreas Patakis, ein Hotel auf Kreta. Allerdings werden ihr die viele Arbeit, finanzielle Probleme und eine allgemeine Unzufriedenheit langsam zuviel, so dass sie nicht allzulange zögert, als sich eine verlockende Möglichkeit bietet, all dem zu entkommen und in einem Vermisstenfall in England zu ermitteln. Susan scheint dem Ehepaar Trehearne die geeignete Person zu sein, ihre verschwundene Tochter ausfindig zu machen, da deren Verschwinden offenbar in direktem Zusammenhang mit einem Atticus Pünd Roman von Alan Conway steht, den Susan lektoriert hatte. Und weil sie die angebotene Summe gut gebrauchen kann, sagt sie zu.
Lawrence und Pauline Trehearne betreiben in Suffolk das exklusive Branlow Hotel. Vor acht Jahren war ein Hotelgast, Frank Parris, am Hochzeitstag von Aidan MacNeil und Cecily, der nun verschwundenen Tochter der Trehearnes ermordet worden, wofür der Hotelangestellte Stefan Codrescu verhaftet und verurteilt worden ist.
Am Tag vor ihrem Verschwinden hatte Cecily ihre Eltern angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass sie nach der Lektüre des Buches „Atticus unterwegs“, der Überzeugung ist, dass Stefan Codrescu zu unrecht verurteilt wurde und sie den wahre Mörder zu kennen glaubt.
Der Leser lernt zunächst die Personen des aktuellen Falles kennen lernen, der aus der aktuellen Gegenwart bis acht Jahre in die Vergangenheit zurückreich, bevor Susan (und damit auch der Leser) beginnt, Alan Conways Roman zu lesen, da er einen entscheidenden Hinweis auf das Verschwinden von Cecily, der jungen Frau enthalten muss.
Mit diesem Verknüpfen zweier Kriminalhandlungen gelingt Horowitz ein kleines Kunstwerk, das Lesen beider Geschichten macht Spaß, wenn man klassische Kriminalromane mag, für Leser actiongeladener Thriller ist die Lektüre eher nichts.