Spannend, kommt aber nicht an den Vorgänger ran

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lazephyr Avatar

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"Der Tote von Zimmer 12" von Anthony Horowitz knüpft an "Die Morde von Pye Hall" an. Es ist kein Muss, den ersten Teil gelesen zu haben, ich würde es aber für den vollen Lesegenuss empfehlen.
Wie bereits im ersten Teil sind es zwei Krimis in einem Buch: einmal die Rahmenhandlung rund um die (ehemalige) Lektorin Susan Ryeland, die im Hier und Jetzt spielt. Und einmal ein darin verwickelter Krimi mit Atticus Pünd, der im England der 50er Jahre spielt. Wer die verstrickten Handlungen von Anthony Horowitz mag und auch dessen Sprache, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Es ist allerdings das erste Mal, dass ich bei einem Roman von ihm Kritikpunkte habe. Achtung, es folgt Jammern auf hohem Niveau.
Im Atticus Pünd Roman fand ich die Stimmung eines klassischen Whodunnit Romans in einem England vergangener Zeit nicht so gut gelungen wie in "Die Morde von Pye Hall". Die Beziehungsgeschichte mit Susans Verlobten Andreas hätte ich persönlich nicht gebraucht, aber das ist sicher Geschmackssache. Außerdem war mir die Handlung in beiden Geschichten diesmal zu überkonstruiert. Ich finde, dass der zweite Teil nicht ganz an den ersten ran kommt. Deshalb gibt es von mir einen Stern Abzug.
Unterm Strich ist das Buch trotzdem wieder ein sehr guter Krimi, den ich gerne gelesen habe und ich freue mich auf weitere Bücher von Anthony Horowitz.