Atemberaubend

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Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte? Für viele Eltern ist klar: Das eigene Kind zu verlieren. Genau das passiert der Hauptfigur in Arno Strobels Roman "Der Trakt". Doch für Sibylle Aurich kommt es noch schlimmer:  Sie wacht in einem Krankenhaus auf. Und keiner will ihr glauben, dass sie je einen Sohn hatte. Und das ist erst der Auftakt von Strobels Thriller.
Ob der Autor dieses hohe Tempo vom Anfang halten kann? Ob es lohnt, das Buch zu lesen? Wer das wissen will, kann entweder den ganzen Bericht lesen, er kann sich im Inhaltsverzeichnis die wichtigsten Kapitel raus suchen und nur die anschauen oder er stürzt sich gleich aufs Fazit.

Inhaltsverzeichnis
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1. Der Autor: Arno Strobel
2. Ort und Zeit der Handlung
3. Die Hauptfiguren
\*\*\*a) Sibylle Aurich
\*\*\*b) Rosie Wengler
\*\*\*c) Christian Rössler
\*\*\*d) Dr. Muhlhaus
\*\*\*e) Kommissar Wittschorek
4. Die Geschichte
5. Themen
\*\*\*a) Wenn das eigene Kind verschwindet
\*\*\*b) Suche nach der Wahrheit
\*\*\*c) Vertrauen
6. Erzählweise
7. Vergleich mit Sebastian Fitzek
8. Zielgruppe
9. Daten zum Buch
10. Pro & Contra
11. Fazit

1. Der Autor: Arno Strobel
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Wer ist Arno Strobel? Bislang hätte ich noch gesagt: "Weiß ich nicht. Kenn ich nicht." Da es vielen Lesern sicher ähnlich gehen wird, will ich den Autor hier und jetzt vorstellen.
Strobel ist ein deutscher Schriftsteller, er wurde 1962 in Saarlouis geboren, lebt aber inzwischen mit seiner Familie (Frau und drei Kindern) in der Nähe von Trier. Sein Werdegang ist einer über Umwege. Er machte zunächst den Hauptschulabschluss, eine Handwerkerlehre und ging für zwei Jahre zur Bundeswehr. Danach ging es schulisch weiter, mit mittlerer Reife, Abitur und Studium (zunächst FB Versorgungstechnik, dann IT). Inzwischen ist Strobel nicht etwa hauptberuflicher Autor, nein, er verdient sein Geld bei einer Bank in Luxemburg und ist dort für Change Management/Organisation zuständig (was das genau zu heißen hat, weiß ich auch nicht).
Erst mit über 40 hat Strobel seine Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt. Leider waren die Verlage zunächst nicht ähnlich leidenschaftlich, die Leseprobe seines ersten Romans "Magus - Die Bruderschaft" fand keine Abnehmer, mit Freunden brachte Strobel das Buch dann zunächst in kleiner Auflage (1000 Stück) selber raus. Erst dann wurden auch die Verlage aufmerksam, dtv brachte Magus und auch das zweite Werk ("Castello Christo") heraus. "Der Trakt" ist Trobels dritter Roman.

2. Ort und Zeit der Handlung
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Der deutsche Autor Strobel lässt den deutschsprachigen Roman "Der Trakt" an (für deutsche Leser) nahe liegender Stelle spielen: In Deutschland und in der Gegenwart. Der genaue Ort spielt nicht wirklich eine entscheidende Rolle, es ist aber Regensburg. Zeitlich gibt es einen konkreten Hinweis: Die Hauptfigur ist 34 und wurde im Dezember 1973 geboren. Folglich muss die Geschichte wahrscheinlich Ende 2007 oder, noch wahrscheinlicher, 2008 spielen.

3. Die Hauptfiguren
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\*\*\*a) Sibylle Aurich
Sybille ist die zentrale Hauptfigur dieses Romans. Sie ist 34, hat Mann und Sohn. Soweit, so gut. Doch für Sibylle beginnt die Geschichte dramatisch: Zunächst wird ihr Sohn Lukas entführt, dann wacht sie als quasi Gefangene im Krankenhaus auf - und ihr Mann behauptet, sie nicht zu kennen.
Als Leser ist man Sibylle sehr nah. Man kann ihre Ängste und Nöte nachvollziehen, auch wenn man sie sicher als normaler Durchnittsmensch nicht im Detail nachfühlen kann. Denn wer so etwas erlebt hat, versteht sicher nicht, wie es ist, wenn plötzlich das gesamte Leben derart in Scherben liegt.
Sibylle wirkt einerseits klug, wohl überlegt. Obwohl sie zwei Monate im Koma lag, kann sie sich an vieles aus ihrem Leben sehr genau erinnern. Andererseits ist sie grade weil ihr Sohn fort ist, weil ihr Mann sie nicht erkannt hat oder nicht erkennen wollte, hilflos - und damit vielleicht auch ein mögliches Opfer für andere?

\*\*\*b) Rosie Wengler
Rosie wirkt (zunächst) wie eine mütterliche Freundin. Sie ist 60, übergewichtig, erscheint aber auch etwas schräg mit ihren grell roten Haaren und ihrer außergewöhnlichen 60er Jahre Brille in einem seltsamen Grünton.
Rosie ist diejenige, die der hilflosen Sibylle zur Seite steht, ohne Wenn und Aber. Sie zögert zwar, als sie Sibylles Geschichte hört, verspricht aber dennoch, ihr zu helfen.
Einerseits ist Rosie eine "echte Freundin". Doch ist sie wirklich echt? Die nächste Figur, Christian Rössler, stellt genau diese Frage schon frühzeitig in der Geschichte. Auch das, auch die Frage, ob Sibylle und mir ihr der Leser Rosie wirklich trauen kann, macht einen Teil der Spannung der Geschichte aus.

\*\*\*c) Christian Rössler
Zunächst lernt Sybille Christian nicht wirklich kennen, sieht ihn nur, einen Fremden, der zunächst vorm Krankenhaus ist, als sie flieht. Dann bemerkt sie ihn ein zweites, schließlich ein drittes Mal. Wer ist dieser Mann? Christian selber behauptet, auf Sibylles Seite zu sein. Er sagt, seine Schwester sei in einer ähnlichen Situation wie Sibylle. Auch der Sohn der Schwester war verschwunden, auch sie hatte Schwierigkeiten mit ihrer Identität, nun war sie verschwunden. Christian warnt Sibylle davor, Rosie zu vertrauen. Doch wer meint es wirklich ehrlich mit ihr?

\*\*\*d) Dr. Muhlhaus
Ärzte sind für viele Vertrauenspersonen. Doch was ist, wenn der eigene Arzt plötzlich Dinge bestreitet, die man selbst zu wissen glaubt. Dr. Muhlhaus bestreitet, dass Sibylle einen Sohn hatte. Und er sperrt ihr Krankenzimmer ab. Für Sibylle scheint klar: Diesem Arzt kann und will sie nicht vertrauen und noch etwas ist an Dr. Muhlhaus merkwürdig: Er trägt einen Kitel, der mehrere Nummern zu groß zu sein scheint.

\*\*\*e) Kommissar Wittschorek
Der Ermittler ist zusammen mit einem Kollegen mit Sibylles Fall befasst. Sibylles Mann ruft die beiden Polizisten zur Hilfe - denn er erkennt in Sibylle nicht seine Frau.
Wittschorek erweckt schnell einen positiven Eindruck. Denn obwohl Sibylles Geschichte verrückt klingt, versucht er ihr doch zuzuhören und zu überlegen, was an den Angaben der Frau stimmen könnte.

4. Die Geschichte
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Die Geschichte beginnt rasant: Sibylle Aurich sieht, wie ihr Sohn Lukas vor ihren Augen entführt wird. Sie kommt fast um vor Angst. Doch das Grauen kommt noch schlimmer. Denn kurz darauf wacht sie in einem Krankenhaus auf. Sie scheint unverletzt. Ein Arzt erscheint, sagt ihr, sie habe zwei Monate im Koma gelegen.
Sie fragt ihn nach Lukas. Dr. Muhlhaus, so der Name auf dem Kittel des Mannes, bestreitet, dass Sibylle einen Sohn hat. Doch Sibylle ist sich sicher. Sie will nicht länger in diesem Krankenzimmer, das kein Fenster hat, eingesperrt bleiben. Es gelingt ihr, den zierlichen Arzt zu überrennen, ihm die Zimmerschlüssel zu entwenden und zu fliehen. Doch sie trägt nur eines dieser hinten offenen kurzen Krankenhaushemdchen und wird draußen schnell zum Gespött von drei Jugendlichen. In der Nähe des Krankenhauses fällt ihr ein Fremder auf. Sibylle ist etwas ratlos, hat Angst, in diesem Outfit vier Kilometer bis zu ihrem Haus zurück zu legen. Da hält ein Auto mit einer etwas abgedrehten 60-jährigen. Die Frau mit den rot gefärbten Haaren stellt sich als Rosie Wengler vor. Sie bietet Sibylle an, sie nach Hause zu fahren.
Dort öffnet Johannes Aurich, Sibylles Mann, die Tür. Sie ist glücklich, ihn wieder zu sehen. Doch Johannes reagiert irritiert, er sagt, er kenne sie nicht. Sie bittet ihn, nach Dingen aus ihrem Leben zu fragen. Sie kann immer präzise antworten. Johannes lässt Sibylle ins Haus, sie will nun endlich Lukas wieder sehen. Johannes behauptet, der Junge sei bei einem neuen Freund. Sibylle geht ins Schlafzimmer um sich umzuziehen. Sie stutzt: Auf den Fotos auf dem Tisch ist ihr Johannes mit einer anderen Frau zu sehen. Und dann ist auf einmal die Polizei da, Kommissar Wittschorek und ein Kollege. Johannes behauptet, Sibylle sei nicht seine Frau, die Polizisten nehmen sie mit. Sie erzählt ihre Geschichte, bittet die Ermittler, mit ihr ins Krankenhaus zu fahren, Wittschorek gibt nach. Doch ihr Krankenzimmer ist nun auf einmal eine Abstellkammer - und die Ermittler halten Sibylle nun erst recht für verrückt. Es gelingt ihr aber, erneut zu fliehen.
Sie ruft Rosie ein. Gemeinsam überlegen die beiden Frauen, was sie nun tun können. Sie besuchen Sibylles Schwiegermutter. Doch die alte Dame ist geistig verwirrt, sie erkennt Sibylle zwar, hält sie aber für eine Krankenschwester. Zurück bei Rosie, sieht Sibylle den Fremden wieder und spricht mit ihm. Der Mann stellt sich als Christian Rössler vor. Auch seine Schwester habe einen Sohn, auch der junge sei entführt worden, auch Isabelle gelte als verrückt, auch bei ihr habe sich eine Frau das Vertrauen erschlichen. Christian warnt vor Rosie, er warnt davor, dass Sibylle in Gefahr sei.
Tatsächlich ist auch ein ehemaliger Söldner der Fremdenlegion hinter Sibylle her, er soll sie beobachten und notfalls eingreifen.
Wem kann Sibylle nun wirklich vertrauen? Wer meint, ich hätte schon zu viel verraten, irrt. Wir sind hier etwa bei Seite 100, damit nicht einmal bei einem Drittel der Geschichte. Doch die ist und bleibt spannend. Und damit das so ist, gebe ich in diesem Moment keine weiteren Details Preis.

5. Themen
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\*\*\*a) Wenn das eigene Kind verschwindet
Ich selber habe zwar keine Kindesentführung, wohl aber den Tod von Kindern miterlebt und so zumindest mittelbar mitbekommen, wie grausam so etwas für die Familien ist. Die meisten Eltern sind sich einig: Das schlimmste, was ihnen passieren kann, wäre das Verschwinden, gar der Tod des eigenen Kindes.
Genau das passiert Sibylle Aurich. Ihr Sohn Lukas verschwindet vor ihren Augen, wird entführt. Doch keiner glaubt ihr, weil keiner glaubt, dass sie je einen Sohn hatte. Das macht die Sache für sie doppelt schlimm: Denn sie muss mit der Angst um Lukas fertig werden, mit der Sorge, ob es ihm gut geht, ob er überhaupt noch lebt und gleichzeitig hält man sie für verrückt, bestreitet, dass sie je einen Kind gehabt habe ... Einerseits scheint das möglich, denn bei Rösslers Schwester war das auch so, andererseits hat Sibylle ganz klare Erinnerungen an ihren Sohn Lukas.
Genau diese zweifache Not, in der Sibylle steckt, macht die Geschichte "Der Trakt" dramatisch, spannend, fesselnd.

\*\*\*b) Suche nach der Wahrheit
Genau damit wären wir beim nächsten Thema, bei der Suche nach der Wahrheit. Es ist vielleicht noch schlimmer, wenn man nicht weiß, wer man ist. Sibylle ist sich zwar sicher, dass sie Sibylle Aurich heißt und dass sie einen Sohn namens Lukas hat. Doch ihr Mann bestreitet das, er bestreitet, dass sie überhaupt seine Frau Sibylle ist. Und auch sonst gibt es niemanden, der ihre Identität bestätigen kann.
Sibylle muss daher selber versuchen, heraus zu finden, was mit Lukas geschehen ist, wohin er verschleppt wurde und warum ihr Mann die Polizei ruft, statt ihr zu helfen und sich über ihre Rückkehr zu freuen. Warum? Dem Leser gehen verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf: Hat Johannes Aurich eine andere (Frau), will er Sibylle loswerden? Steckt er möglicherweise (im wahrsten Sinne des Wortes) mit Sibylles Freundin Elke (die sie auch nicht erkennt oder erkennen will) unter einer Decke?Wird Johannes gezwungen, Sibylle nicht zu erkennen - vielleicht auch mit dem Druckmittel, dass sonst etwas mit dem gemeinsamen Sohn Lukas passiert?  Welche Rolle spielt der seltsame Dr. Muhlhaus? Als Sibylle mit der Polizei ins Krankenhaus zurück kehrt, begegnet sie dem Arzt (wieder). Doch Dr. Muhlhaus ist auf einmal kräftiger, sieht ganz anders aus. Ist sie also diejenige, die krank, die gar geistesgestört ist und nur selber glaubt, normal zu sein?

\*\*\*c) Vertrauen
Damit kommt man auch zu einer weiteren zentralen Frage: Wem kann Sibylle überhaupt vertrauen. Normalerweise baut man auf Menschen aus dem engsten persönlichen Umfeld, baut auf die Menschen die man liebt. Doch Sibylles Mann Johannes hat ja die Polizei geholt. Er verhält sich komisch, Sibylle kann ihm nicht vertrauen. Ihre Schwiegermutter ist zu (demenz-) krank, um für Sibylle ein Rückhalt zu sein, sie kann sich ja ohnehin kaum an irgendjemanden erinnern. Wem kann Sibylle sonst vertrauen? Rosie, scheint da nahe liegend. Sie wirkt patent, hilfsbereit, freundlich, engagiert, sie glaubt Sibylles Geschichte, macht sich mit ihr Gedanken darüber, wie man ihr helfen kann. Sie scheint eine echte Freundin. Doch kann Sibylle ihr wirklich vertrauen? Nein, meint Christian, der Fremde, den Sibylle mehrfach nach ihrer Flucht aus dem Krankenhaus gesehen hat. Er sagt, Rosie sei Teil einer Verschwörung, solle Sibylle in Sicherheit wiegen und gleichzeitig genau beobachten, was sie macht, was sie denkt, was sie fühlt! Die Vertrauensfrage, die Frage, wer wirklich Sibylle unterstützt und wer ihr nur Lügen auftischt, ist auch ein wichtiger Baustein, der diesem Thriller große Spannung verleiht und ihn wirklich lesenswert macht.

6. Erzählweise
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Autor Arno Strobel ist immer dicht dran, an seiner zentralen Hauptfigur Sibylle Aurich. Ich persönlich finde das sehr gut, er wechselt kaum die Perspektiven, bleibt meist an Sibylles Seite. Nur selten mal wechselt man über zu dem ehemaligen Fremdenlegionär, der Sibylle beobachten soll. Man ist ihr also im wahrsten Sinne des Wortes nahe. Doch andererseits erzählt Strobel die Geschichte in der dritten Person, man erlebt die Ereignisse also nicht unmittelbar mit Sibylles Augen sondern aus einer kleinen Distanz.
Für die Art und Weise, wie Arno Strobel seine Geschichte beschreibt, ist sonst noch wichtig, dass er eine Sogwirkung erzeugt. Er schafft es, eine Spannung mit den dramatischen Ereignissen zu Beginn zu erzeugen, diese Spannung dann aber auch in der Folgezeit aufrecht zu erhalten. Das gelingt ihm dank der grade beschriebenen Themen. Der Leser ist gemeinsam mit Sibylle im Unwissen, wem sie vertrauen kann und was mit ihr und auch mit ihrem Sohn Lukas geschehen ist.

7. Vergleich mit Sebastian Fitzek
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Relativ schnell ist mir bei Arno Strobels "Trakt" aufgefallen: Die Geschichte erinnert an Sebastian Fitzek, an einen andere deutschen Autor also. Fitzek schreibt Thriller. Auch seine Figuren müssen um ihre Identität kämpfen, beispielsweise im "Splitter". Auch bei ihm stellt sich die Frage: Wem kann man wirklich vertrauen? Wer meint es ehrlich? Und: Sind die Hauptfiguren überhaupt echt, sind sie wahrhaftig. Lüge, Täuschung, Wahrheit, beide, Fitzek und Strobel erzeugen daraus Hochspannung beide fesseln damit und sorgen dafür, dass man ihre Geschichten nicht zur Seite legen mag.
Zunächst dachte ich noch: Strobel versucht, wie Fitzek zu wirken, allerdings mit etwas geringeren Mitteln. Doch diese Meinung nehme ich gerne zurück. Auch Strobel webt immer neue Wendungen in seine Handlung ein, die die Figuren und damit auch den Leser überraschen.

8. Zielgruppe
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Mögliche Leser für den Strobel Roman "Der Trakt" sind alle, die Thriller mögen. Wahrscheinlich werden aber von der Tendenz her eher Frauen als Leser in Frage kommen. Denn die Hauptfiguren, vor allem die zentrale Figur Sibylle, sind vor allem Frauen. Auf alle Fälle werden alle, die Spannung mögen und sich gerne von Wendungen der Geschichte überraschen lassen, von diesem Roman begeistert sein.

9. Daten zum Buch
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Arno Strobel - Der Trakt
Broschiert: 359 Seiten, Verlag: Fischer; Auflage: 1 (12. April 2010)
Sprache: Deutsch, 8,95 Euro
ISBN-10: 3596186315, ISBN-13: 978-3596186310
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12,6 x 3,4 cm
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar kostenlos über die Seite [www.vorablesen.de](http://www.vorablesen.de) bekommen. Dort gibt es auch eine Leseprobe.

10. Pro & Contra
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Pro
- äußerst spannend
- überraschende Wendungen
- interessante Figuren

Contra
- nix

11. Fazit
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Der Trakt ist nach längerer Zeit mal wieder ein Thriller, der mich voll und ganz begeistert hat. Autor Arno Strobel schafft es, nicht nur zum Auftakt zu erschüttern und wachzurütteln. Das erinnert im positiven Sinne stark an die ebenfalls atemberaubenden Thriller von Sebastian Fitzek.
Die hohe Spannung, die Strobel zu Beginn des Traktes erzeugt, setzt sich fort. Denn der Leser muss fast schon mit der Hauptfigur bangen. Es ist für den Leser und für die Protagonistin völlig unsicher, wer vertrauenswürdig ist und was wahr ist. Man muss daher immer wieder mit Überraschungen rechnen. Und genau das sorgt dafür, dass ich diesen Roman nur selten und dann äußerst ungern zur Seite gelegt habe. Das Buch ist spannend und absolut lesenswert. Daher gibt es von mir die Bestwertung und damit auch fünf Sterne.