Potential nicht ausgeschöpft

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anne_kaffeekanne Avatar

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Madrid, Ende des 16. Jahrhunderts. Die Inquisition herrscht in Spanien, aber es gibt Personen, die kleine Wunder wirken können. Für diese Personen ist das ein zweischneidiges Schwert, denn wenn sie glaubhaft versichern können, dass ihre Kräfte göttlicher Natur sind, winkt Ruhm und Ehre, wenn sie jedoch als Diener des Teufels verunglimpft werden, droht der Scheiterhaufen.
Das Küchenmädchen Luzia Cotado hat magisches Talent und im Alltag wirkt sie immer wieder heimlich „Milagritos“, die ihr die Arbeit erleichtern. Eines Tages wird ihr Talent entdeckt und sie findet sich im Zentrum von Intrigen wieder und muss sich behaupten.
Die Vermischung von Historischem und Fiktion gefiel mir gut. Hier hängt Magie mit bestimmten Wörtern, alten sprachlichen (gesungenen bzw. gebeteten) Sprüchen zusammen. Das fand ich eine spannende Idee, wenn auch etwas irritierend, dass gerade am Anfang die jüdische Abstammung reingemischt wurde, aber zu keinem Zeitpunkt irgendetwas erklärt wurde. Das fand ich schade, gerade das leider kurze Nachwort hat mich neugierig gemacht. Allgemein wurde mir nicht gut genug erklärt, was das Torneo soll und wie die Welt allgemein funktioniert.
Die Atmosphäre ist schön und die Welt gut beschrieben, aber irgendwie wurde ich nicht so recht reingezogen. Der Anfang war sehr ansprechend geschrieben, aber es dauert lange bis die Personen in Stellung gebracht sind, Motive und Hintergründe erzählt wurden und endlich etwas passiert. Es wird wahnsinnig viel geredet und erklärt wie schwierig das Leben von Frauen in verschiedenen Positionen in der Gesellschaft ist. Das war mir etwas zu anstrengend.
Also ein Buch was man durchaus lesen kann, aber kein Fantayhighlight.