Sehen können

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dear_fearn Avatar

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Mila lebt mit ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder in einem Häuschen im Wald. Seit ihre Mutter gestorben und ihr Vater fortgegangen ist, leben die vier Kinder allein im seitdem herrschenden Winter. Der Frühling will einfach nicht wiederkommen und während des Ausharrens und Wartens wird die Nahrung immer knapper, da der Wald kaum noch etwas zu geben hat.

Als einige Männer das Häuschen der Kinder aufsuchen, verschwindet Oskar über Nacht, ohne Vorwarnung. Sanna vermutet, dass ihr großer Bruder sie willentlich verlassen hat, doch Mila hat in der Nacht etwas gesehen und zudem Eigenartiges an den Männern bemerkt, wie zum Beispiel eine goldene Schnur, die um Stiefel der Männer gewickelt war. Als sie sich am Morgen auf die Suche nach Oskar begeben, findet Mila eine solche Schnur. Sie reisen in die nächstgelegene Stadt, um sich dort nach ihrem Bruder zu erkundigen, und als Mila dort vom Zauberer Runde angesprochen wird, beginnt eine abenteuerliche Reise.

Schon die ersten Seiten haben mich gefangen genommen, allein durch die wunderbar bildreiche Sprache bei der Beschreibung der Natur. Die Namen der Kinder sind sehr schön nordisch angehaucht (Mila, Pípa, Oskar und Sanna) und die beschriebene Umgebung macht einen skandinavisch-rauen Eindruck. Der Erzählstil ist geradlinig, einfach verständlich, aber spannend. Zwar ist es eine Geschichte für Kinder, aber auch ich als Erwachsene konnte ihr viel abgewinnen, denn es geht um Mut, Zusammenhalt, wachsame Beobachtungen und das Vertrauen in sich selbst. Es ist ein Wintermärchen, das mit den Einstieg in die dunkle Jahreszeit leicht gemacht hat.