Spannender Schweden-Thriller, den man im Doppelpack genießen muss

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jethro Avatar

Von

In Helsingborg häufen sich brutale Morde. Gleich drei Mordfälle fordern die Ermittler der Helsingborger Polizei. Daher muss auch Kommissar Fabian Risk, eigentlich wegen der vorangegangenen Ereignisse beurlaubt, wieder zurückkommen, denn zwischen den Morden scheint es keinen Zusammenhang zu geben. Der Mord im Flüchtlingswohnheim zeigt keine Anzeichen für Fremdenhass. Der Tote im Einkaufszentrum ist eine grausame Hinrichtung und eine junge Frau wurde in ihrer eigenen Wohnung vergiftet. Doch was ist das Motiv für diese Morde? Doch vielleicht ist genau das der Zusammenhang. Was, wenn der Mörder einfach nur töten will? Aber wie fasst man einen Mörder, der kein Motiv hat?
Die Spannung des Buches resultiert auch aus der Vielzahl der kriminalistischen Themen, allerdings sind es meines Erachtens zu viele: Rechtsextremismus und Fremdenhass, Pädophilie, Jugendkriminalität, Stalking und Ermittlungen in den Reihen der Polizei. Fabian Risk vermutet unter den Kollegen einen Serien-Mörder, gegen den er parallel zur eigentlichen Untersuchung ermittelt.
Um das Buch allerdings wirklich genießen zu können, sollte man einiges beachten. Das Buch wird als Dilogie angekündigt, und wirklich muss man nach „Der Würfelmörder“ auch den zweiten Teil „Die Rückkehr der Würfelmörders“ lesen. Zum Glück habe ich beide Bände als Rezensionsexemplare gewonnen, als Leser und Käufer hätte ich mich über den Kauf nur des ersten Bandes geärgert, da er ohne den zweiten Band zu viele (um nicht zu sagen alle) Fragen offen lässt. Zwar sind viele Täter ermittelt, doch ihre Schuld bleibt zweifelhaft, und auch Fabian Risks Ermittlung bricht so unvermittelt am Ende des Buches mit einem recht mageren Cliffhanger ab, dass man erst einmal das nächste Kapitel sucht. So wirkt es leider nach einem Trick, den Leser auch zum Kauf des zweiten Buches zu bringen.
„Der Würfelmörder“ erschien schon 2019 unter dem Titel „10 Stunden tot“ im Ullstein-Verlag. Ein Titel, der sich mir nicht erschließt. Mit dem neuen Cover und dem neuen Titel werden nun die beiden Werke als Dilogie vermarktet. Doch auch das ist irreführend, denn es handelt sich um die Bände #4 und #5 der Fabian Risk-Reihe. Viele Ereignisse um Fabians Risks Familie sind wohl erst richtig verständlich, wenn man auch die Vorgängerbände gelesen hat.
Das Buch selbst allerdings ist spannend und flüssig geschrieben. Der Spannungsbogen ist hoch, manche Szenen sind in der Beschreibung kaum zu ertragen, doch findet Ahnhem zum Glück immer rechtzeitig die Grenze des Erträglichen. Doch die Erwartungen an die Fortsetzung sind jetzt extrem hoch. Ich hoffe, dass alle Fragen dann geklärt werden, ansonsten ist dieser (Doppelband) ein Flop. Ich hoffe das Beste und gebe 4 von 5 Sternen (eigentlich 3,5 von 5).