Seitensprünge mit Winkfleisch und Pippa-Po

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smartie11 Avatar

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Mit „Diät – Deutsch“ hat das Duo Fröhlich und Kleis nach „Mann-Deutsch / Deutsch-Mann“ und „Runzel-Ich“ mal wieder zugeschlagen. Ich muss zugeben, ich habe bislang noch kein einziges Werk von Susanne Fröhlich und / oder Constanze Kleis gelesen. Durch mehrere „Seitensprünge“ beschert mir die Leseprobe diesmal einen Einblick quer durch das ganze Buch, vom Intro bis auf die letzten Seiten des (nur 128 Seiten dünnen) Buches. Dabei ziehe ich durch Kapitel wie „Bin ich zu dick?“, „Wunder gibt es immer wieder!“, „Essen, der Feind in meinem Kühlschrank“, „Mein Speck, ich und die anderen“ und „Wie man sich dünn macht“.
Zwischen vielen „fiktiven Fakten“ („Worauf Männer für eine garantierte Gewichtsabnahme von 10 Kilo verzichten würden“) sind lose immer mal wieder echte Fakten verstreut (z.B., dass das Gehirn zu 60% aus Fett besteht oder auch nachgewiesene Korrelationen zwischen Mutter und Kind in Bezug auf Nahrungsmittel-Abneigungen). Ratlos lassen mich aber Informationen wie „Der Körper speichert Hungererlebnisse 365 Tage lang ab und produziert anschließend Botenstoffe, die den Appetit fördern.“ zurück. Fakt oder Fiktion? Das erschwert mir ungemein zu erkennen, ob das ganze Buch nun auch ernst gemeint ist oder nicht. Nach „Empfehlungen“ wie „Reisen Sie zum Mond, dort wiegt man nur noch ein Sechstel dessen, was man auf der Erde auf die Waage bringt.“ oder auch „Halten Sie sich einen Pitbull in der Küche.“ reift in mir die Erkenntnis, dass dieses Buch sich trotz einiger interessanter (wenn auch nicht neuer) Fakten mit Sicherheit mit keiner Spur ernst nehmen kann.
Auch über den Humor von „Diät – Deutsch“ bin ich gespaltener Meinung. Während ich über „als harmloses Moppel-Beisammensein getarnte Swingertreffen“ und eine „erweiterte erotische Nutzfläche“ herzhaft lachen kann, rufen Sätze wie „Diäten übertragen keinen Genitalherpes“ oder auch gestelzt wirkende Kapitel á la „Von Promis lernen“ noch nicht mal ein amüsiertes Zucken mit dem Mundwinkel hervor.
Insgesamt lässt mich die Leseprobe mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Der Informationsgehalt des Buches lässt sich vermutlich auf wenige Seiten zusammendampfen, der Spaß-Faktor lässt mich über die 25 Seiten der Leseprobe sowohl Höhen als auch Tiefen erleben. Wenn am Ende des (ganzen) Buches die Kernaussage „Nehmt weder Eure Pfunde noch die selbsterkorenen Diät-Gurus allzu ernst“ lauten sollte, ist das durchaus aber für viele eine wichtige und (zumeist) gesunde Empfehlung!