nicht neu; breitgetreten und eher abstoßend präsentiert

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katze102 Avatar

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Die Autorin beschreibt in diesem Buch, dass man seine Komfortzone verlassen soll:

Immer, wenn Du zögerst und Dein innerer Schweinehund Deinen Mut blockiert, zähle 5 – 4 – 3 – 2 – 1, halte dabei inne und erledige es sofort, bevor Dein Gehirn Gedanken in Gang setzt, die Dich davon abhalten. Je öfter Du das machst, umso leichter hast Du eine neue Gewohnheit eintrainiert, Mut und Selbstvertrauen aufgebaut und Dein Leben verändert.

Das ist zusammengefaßt der wichtigste Inhalt des Buches. Die anderen Seiten sind angefüllt mit einzelnen Erklärungen, Unmengen an fan-posts, die die Autorin dann jeweils in eigenen Worten wiedererzählt und kommentiert. Diese posts habe ich hinterher seitenweise übersprungen; ich fand sie unerträglich ausgewalzt, wenig überzeugend; mich hat es eher abgestoßen, als Hauptbestandteil des Buches Lobeshymnen-Kommentare zu lesen, in den posts und auch in der Selbstdarstellung der Autorin, die nach eigenen Angaben durch Anwendung dieser Regel sich selber und ihren Ehenmann vom Alkoholmißbrauch befreit und geplatzte Schecks sowie drohenden Konkurs der Geschäfte ihres Mannes in eine siebenstelligen Summe auf ihrem Konto und ihrem Ehemann zu einem Millioneneinkommen verholfen hat. ( Sie empfiehlt diese Methode auch für einen Drogenentzug.) Zudem bezeichnet sie sich selbst als „eine der am häufigsten gebuchten Rednerinnen weltweit“. Nicht mein Stil, aber wohl für den amerikanischen Markt genau richtig.

Peinlich berührt mich auch die Werbung im Anhang, für andere Bücher aus dem TOPP Verlag, die man ganz schnell 5 – 4 – 3 – 2 – 1 bestellen soll um noch weitere „Bedienungsanleitungen für Dein Leben“ zu erhalten.

Mir sagte der Name Mel Robbins nichts; ich verstehe aber, was sie mit der Entwicklung des eigenen Mutes und Selbstwertgefühls gemeint hat.

Die 5-Sekunden-Regel ist, wie sie selbst in diesem Buch schreibt, nicht wirklich neu; sie wird in vielen Bereichen schon länger als von der Autorin angewendet und funktioniert auch.

Mir war dieses große amerikanische Drumrum viel zu viel; für die Erklärung der 5-Sekunden-Regel reicht ein wenige Seiten umfassendes Essay vollkommen aus.