Ein Blog ist ein Blog und kein Buch

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smaz Avatar

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Die Leseprobe hat mich zu einer geteilten Meinung geführt. Einerseits macht sie traurig, da viele Stellen wirklich deprimierend geschrieben sind. Andererseits sind andere Stellen schon wieder so tragisch komisch, dass man doch (ein wenig) lachen muss.

Als Leser kann ich mir kaum vorstellen, dass jemand ein solches Leben tatsächlich hat. Irgendwann fangen die vielen Übertreibungen an, die Geschichte so unecht wirken zu lassen, dass sie schon wieder langweilig wird. Auch werden sehr viele Eindrücke sehr schnell hintereinander gereiht, dass es ein wenig schwierig wird zu folgen und einzelne Erlebnisse genauer zu betrachten. Eine Story ist nicht erkennbar, viele nicht zusammenhängende Gedanken sind manchmal scheinbar wahllos aneinander gereiht. Eine zusätzliche Rahmenhandlung wäre da schöner gewesen.

Letztendlich erinnert mich das Buch ein bisschen an "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche, das hat eine ähnliche Tragik, war auch stellenweise lustig, aber insgesamt einfach zu übertrieben, um wirklich gut zu sein. Viele der beschriebenen Problematiken ergeben sich vielleicht wahrscheinlich aus der Tatsache, dass das Buch einfach nur eine Zusammenstellung der Blogeinträge ist. Sollte das Buch jedoch stellenweise zum Lachen bringen, kann der Leser ja eigentlich zufrieden sein - trotzdem erwarte ich normalerweise etwas mehr von einem Buch.