Freche Strandlektüre

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sendorra Avatar

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Der Titel hat mich neugierig gemacht. Auch das Cover mit dem keck draufgesetzten Titel sprach mich an. Und auf kurze erste Sätze wie "Meine Mutter war schwanger" steh ich sehr. Ich mag Italien und ich mag Rotzgören. Dennoch mag ich das Buch nicht wirklich weiterlesen.

An sich schreibt Pulsatilla ganz angenehm. Ich konnte mich locker flockig in ihre Tagebucheinträge rein lesen. Und während ich so an ihren literarischen Lippen hing, stiegen meine eigenen Kindheitserinnerungen aus den 1980ern in mir hoch. Da gibt es durchaus Parallelen zur bücherveröffentlichenden Bloggerin. Und das Abtauchen in ihre und meine Vergangenheit machte durchaus Spaß.

Aber zwischendurch stießen mir immer wieder Kleinigkeiten übel auf. Wie kann die Protagonistin, die nie Fernseher und DVD-Spieler ihr Eigen nannte, mit Filmvergleichen um sich werfen als wenn sie jeden Tag vor der Glotze hängen würde? Das Wort: "Kacka" kann ich nur in begrenzter Menge ertragen und lustig finde ich es grundsätzlich nicht. Außerdem haben mich die Kommentare in der Fußnote genervt. Wie es bei solchen meist der Fall ist, fühlte ich mich als Leser dadurch degradiert. Wenn ich eine Anspielung nicht verstehe und sich der Sinn nicht aus dem Zusammenhang ergibt, dann kann ich bei Bedarf selber nachforschen. Aber bitte, liebe Autoren und/oder Lektoren, bevormundet mich nicht. Fußnoten sind nur selten humorig-kreativ und bereichernd und stören in den meisten Fällen einfach nur den Lesefluss.

Pulsatilla schreibt frech, rotzig, kurzweilig und die Leseprobe verspricht eine locker-flockige Strandlektüre. Doch gehen mir Ungereimtheiten, Fäkalhumor und Stilbrüche gegen den Strich.