Eine Geschichte über zwei Kanuten und deren Lebenswege

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luisabella Avatar

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Darum geht es in ‚Die Begegnung‘:
Bereits in seinem ersten Buch ‚Der perfekte Augenblick‘ (2017) schreibt Jochen Schweizer über die Thematik richtige Entscheidungen zu treffen und sein Leben selbst zu bestimmen. In seinem neuen Roman ‚Die Begegnung‘ (2021) schreibt der innovative Extremsportler und erfolgreiche Unternehmer einen Roman über zwei Männer, deren Entscheidungen und Lebenswege und damit wieder über das Thema eines selbstbestimmten Lebens, wie bereits der Untertitel verrät.

Sverir, ein 16-jähriger Norweger und Kanute, der durch die norwegische Wildnis irrt wird Mitten in einer stürmischen Nacht von Hakon, einem über 90-jährigen Mann, in seine kleine ‚Hytte’ eingeladen. Hakon fragt Sverir nach seiner Herkunft und Geschichte, die dieser ihm gerne erzählt. Das Buch teilt sich in fünf Teile, die jeweils von einem Zwischenspiel unterbrochen werden. Im Laufe dieser fünf Teile erfahren die Leser:innen die Lebensgeschichte von Sverir und Hakon. In den Zwischenspielen geht es um ‚Jetzt‘ und den Dialog der beiden, welcher von Zitaten wie dem folgenden geprägt ist:

„Du musst nur dein Ziel kennen, Sverir. Wenn dein Ziel ist, frei und selbstbestimmt zu leben, dann darfst du dieses Ziel nie aus den Augen verlieren, dann wirst du den Weg dorthin von ganz allen finden.“ Hakon, S. 119

Beide Protagonisten haben viele Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise ihre Familienkonstellation, ihre Leidenschaft für Kajaks und Extremsport. Während ihres Austauschs kommen sie sich dadurch näher.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich aufgrund des angenehmen Schreibstils sehr gut und schnell lesen. Das Cover ist wunderschön gestaltet. Die Story klingt sehr vielversprechend, allerdings ist mir die Ausgestaltung zu wenig authentisch und zu oberflächlich. Das Leben von Hakon scheint sich da fortzusetzen, wo Sverir gerade ist. Keine Frage, es ist beeindruckend, wie Hakon seinen Lebensweg gegangen ist (hier erinnert das ein oder andere an den Autor selbst) - nichtsdestotrotz passen die Message und die teilweise sehr ‚Kalenderspruch-artigen‘ Passagen im Zwischenspiel für mich nicht. Natürlich möchten die meisten Menschen ein selbstbestimmtes Leben leben - aber was heißt das eigentlich konkret? Und wie genau gestaltet man dies? Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefgang gewünscht und auch so etwas die Aufarbeitung von Sverir harter Kindheit. Auch das Ende ist für mich nicht rund und wirft viele Fragen auf, bzw. Steht in einem starken Kontrast zu den vorherigen Lebensweisheiten, die mitgegeben werden.

Kurz: Mich konnte das Buch nicht überzeugen, auch wenn es eine angenehme Lektüre ist.