Philosophische Lebensgeschichte

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Jochen Schweizer bleibt seinem Prinzip treu: statt Gegenstände anzuhäufen, ist man mehr im Leben präsent, wenn man etwas erlebt, findet er. Das spiegeln auch seine beeindruckenden Hauptfiguren Sverir und Hakon wieder. Der eine ist jung und sucht seinen Weg im Leben, der andere hat die letzte Station erreicht und gibt seine Lebenserfahrungen weiter. Dabei verbindet die beiden Männer einige Gemeinsamkeiten und es bildet sich der Eindruck, der Jüngere würde seinem älteren Ich begegnen. Hakon erzählt von seinen Reisen, lebensverändernden Entscheidungen, schönen Erinnerungen und schmerzhaften Schicksalsschlägen. Gemeinsam mit Sverir erfährt man, wie Hakon Erfüllung fand und welche Werte „längst vergangener Zeiten“ für ihn von Bedeutung sind. Sogenannte Zwischenspiele bieten eine Pause, in der sich die beiden Männer austauschen. Die Geschichte verläuft dabei geradlinig und lässt sich in drei große Stationen teilen, die vor allem für Selbstverwirklichung, Abenteuer und Sinnhaftigkeit stehen. Mir hat am besten die unkomplizierte Erzählstruktur gefallen, weil mir die Geschichte dadurch Ruhe vermittelt und trotzdem reich an Geschehen ist. Die Abenteuer wurden spannend und beeindruckend geschildert. Ich habe sehr mit Hakon mitgefiebert und auch die folgenden Etappen in seinem Leben waren nachvollziehbar und eindrücklich beschrieben. Gefallen hat mir die Ausgewogenheit aus Oberflächlich- und Tiefgründigkeit, ohne das Schweizer sich dabei zu sehr in Nebensächlichkeiten verloren hat. Hakon ist ein beeindruckender Charakter und ich mochte seine Authentizität, Bescheidenheit und seine beachtliche Willensstärke. Sein letztes Projekt hat mich sehr gerührt. Das Ende hat etwas Philosophisches und ich fühlte mich beim Lesen inspiriert und angenehm unterhalten.

„Die Begegnung“ ist eine Hommage an das Auf und Ab des Lebens und eine lebensphilosophische Weißheitsgeschichte eines bewegten Lebens, aus der man etwas für sich herausziehen kann. Empfehlenswert für alle, die bewegende Lebensgeschichten mögen und ein ausgewogenes Verhältnis aus Besinnung, Abenteuer und Erkenntnissen schätzen.