Besondere Erzählform und vielversprechende Geschichte

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Zunähst gefällt mir die Tatsache, dass der Roman als ein Monolog verfasst ist, der auch innerhalb der Geschichte an jemanden gerichtet ist. Das ist eine besondere Erzählform, die Nähe zur Protagonistin schafft. Interessant ist dabei, dass nicht ganz klar ist, wie zurechnungsfähig und glaubwürdig die Erzählung der Protagonistin ist. Sie selbst beteuert zwar, dass sie nur die Wahrheit erzähle, aber gleichzeitig gibt sie zu, sich in ihrer Kindheit gerne Geschichten ausgedacht zu haben.
Außerdem entsteht das Gefühl, dass diese Geschichte unbedingt erzählt werden muss, auch wenn niemand richtig zuhört: “Eigentlich ist es mir egal, ob Sie zuhören oder nicht. Ich erzähle sowieso alles.” Die Protagonistin braucht jemanden, der sie versteht. Sie ist ganz offensichtlich einsam und da die Nachtschwester ihr kaum Aufmerksamkeit zu schenken scheint, nimmt der Leser die Position des Zuhörers an.
Neben dieser besonderen Erzählform und -situation interessiert mich auch die Geschichte selbst. Ich will mehr darüber erfahren, was in der Vergangenheit der Protagonistin passiert ist und warum sie ihre Schwester anscheinend umgebracht hat.