Bedrückend, aber schön

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Nachdem ich eine Weile gebraucht habe, mich an den Erzählstil der Autorin und an die Monologstruktur des Romans zu gewöhnen, hat mich die Lebensgeschichte der Protagonistin gefesselt. Ihr Schicksal ist tragisch, und auch wenn es nicht einfach ist, sich mit Heleen zu identifizieren, fällt es schwer, nicht mit ihr, die rastlos durch das Leben geht, mitzuleiden. "Die Beichte einer Nacht" lässt sich wohl als Chronik eines unglücklichen Lebens beschreiben. Die Worte, welche die Autorin Marianne Philips schon vor vielen Jahrzehnten gewählt hat, um die Lebensgeschichte ihrer Protagonistin zu erzählen, wiegen schwer. An mancher Stelle ist es kaum möglich, weiterzulesen, solche Wucht haben die schlichten Sätze. Das zeigt, dass "Die Beichte einer Nacht" auch noch siebzig Jahre nach dem Tod der Autorin hochaktuell ist. Die Geschichte lässt mich zugleich bedrückt und begeistert zurück und wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Das Cover trifft in seiner simplen Gestaltung und mit den dunklen Farben der Abbildung die Essenz der Erzählung. Wer kein Problem damit hat, bedrückende Geschichten zu lesen, die ein mulmiges Gefühl hinterlassen, wird Freude mit diesem Roman haben.