Wenn in der Irrenanstalt nachts alles schläft, erzählt die Insassin Heleen der Nachtschwester ihre Geschichte. Aufgewachsen in einem armen, streng religiösen Elternhaus muss sie schon früh die Familie unterstützen. Sie ergreift die erst beste Gelegenheit und folgt einem Handelsvertreter in die Stadt. Im Beruf kommt sie gut voran, doch die Ehe mit einem älteren Mann ändert ihr Leben. Sie ist unglücklich, verlässt ihren Mann und kümmert sich nach dem Tode ihrer Mutter um ihre jüngere Schwester. Die wahre und wirkliche Liebe findet sie in Hannes, doch ihre Eifersucht, ihr geringes Selbstwertgefühl sowie die Angst vor dem Altern vergiften ihr Leben und so kommt es zu einem tragischen Ende. Zeit ihres Lebens sucht Heleen verzweifelt nach Liebe, Anerkennung und Schönheit. In einem Nachwort erzählt die Enkelin der Autorin Marianne Philips aus deren Leben. Erstaunlich ist, dass dieser Roman schon 1930 erschienen ist. Die Geschichte ist voller Tiefgang und wirkt auch noch länger nach. Eine klare Leseempfehlung.