Eine besondere Erzählung einer Lebensgeschichte

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mirabella124 Avatar

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Man befindetet sich direkt auf den ersten Seiten des Buches im Monolog Heleens über ihre Lebensgeschichte. Heleen befindet sich in einer Nervenheilanstalt und, anstatt wie alle anderen Patientinnen zu schlafen, nutzt sie die späte Stunde für ihre Lebensbeichte. Wo sie vorher keine Worte hatte, schafft sie es in dieser und der darauf folgenden Nacht, grauenvolle Ereignisse ihres Lebens aufzuarbeiten, indem sie chronologisch von der Kindheit, bis zu dem Ereignis erzählt, was ihr ganzes bisheriges Leben verändern wird.

Der Aufbau des Buches ist sehr gelungen und rund. Die gewählte Erzählform, das Zwiegespräch Heleens, die nicht erhörte Ansprache (die Nachtschwester, die einfach nicht zuhören will) , verleiht der Geschichte einen besonderen Rahmen. Sie unterstreicht die Einsamkeit und Verlorenheit der Ich-Erzählerin.
Der chronologische Aufbau hat mir sehr gut gefallen und das Buch liest sich sehr flüssig. Der Schreibstil passt gut zu dem "Charakter Heleen".

Die Hauptfigur Heleen, die ihre Geschichte in diesem Buch erzählt, ist eine Frau, die schon seit Jahrzehnten an psychischen Problemen leidet. Das Wort "hässlich" wird immer wieder von ihr benutzt und zeigt schon früh die Tendenz zu Fixierungen. Heleen ist eine psychisch kranke Frau, die nicht nur ihr Leben, sondern am Ende noch zwei weitere Leben zerstört.

Der Roman gibt Einblick in die Gedankenwelt eines psychisch kranken Menschen. Wenn auch Fiktion, scheint die Autorin zu wissen, wovon sie schreibt.
Marianne Philips hat es geschafft, eine ganz besondere Lebensgeschichte zu erzählen, die ab der ersten Seite Neugierde weckt. Man will unbedingt wissen, was es mit Heleen auf sich hat, wieso sie in einer Nervenheilanstalt ist. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!