Lebensbericht

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khaleesi Avatar

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Dieser Roman wurde bereits 1930 von Marianne Philips geschrieben und nun ins Deutsche übersetzt und bei Diogenes verlegt. Das Buch ist optisch ein typisches Diogenesbuch, das gewählte Coverbild passt sehr gut zum Inhalt, ebenso der Titel. Die Hauptperson ist Heleen, die hier einen einzigen langen Monolog hält. Sie ist Patientin in einer Nervenheilanstalt und erzählt in zwei Nächten einer Nachtschwester ihr Leben und wie es dazu kam, dass sie nun in der Anstalt ist. Die Sprache ist besonders, dies ist sicher auch der Form sowie der Zeit geschuldet, in dem der Roman entstand. Heleen hatte keinen leichten Start, als älteste Tochter von insgesamt 10 Kindern musste sie früh zu Hause helfen und die Mutter entlasten. Der Vater bestimmte mit seiner Gottesfürchtigkeit das Leben. Sie verließ das Elternhaus mit 13 Jahren für eine Anstellung in einem Modeatelier. Der äußere Schein war hier wichtig und er bestimmte auch oft das Leben Heleens. Sie schafft es, die ärmlichen Verhältnisse hinter sich zu lassen, dies hat einen Preis und dann kommt auch noch Liebe ins Spiel.
Mit dem Erzählstil tat ich mich lange schwer, erst im letzten Viertel konnte mich das Buch packen. Heleen war mir nicht sympathisch, aber es war interessant, sie kennenzulernen und etwas über die Zeit zu erfahren, in der sie lebte.