Nicht vorhersehbar

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paola.riso Avatar

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Die Erzählung von Marianne Philips schafft es mit einigen unerwarteten Wendungen zu kommen. Erzählt wird die Geschichte der ältesten Tochter einer großen, armen Familie. Sie ist eines von zehn Kindern, der Vater ist ans Bett gefesselt uns sie muss früh viel in der Familie mithelfen, sich um die jüngste Tochter kümmern und Geld verdienen. Beim Lesen beginnt man schnell mit der Protagonistin zu sympathisieren und freut sich mit ihr, sobald es für sie raus und in die große Stadt geht. Von der Konzeption erinnert sie dabei sehr an Irmgard Keuns "Das kunstseidene Mädchen".
Besonders ist, dass während des Lesens aufgrund verschiedener Ebenen der Erzählung konstant Spannung aufgebaut wird. Die Rahmenhandlung ist dabei ein Gespräch zwischen der Protagonist und einer Nachschwester, der sie ihre Geschichte anvertraut. Das Ende kommt schließlich durchaus unerwartet, schließt aber zudem auch den Kreis der Erzählung, sodass die Geschichte an sich sehr stimmig ist.