Tragik eines Lebens

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p.ino Avatar

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Genau genommen handelt es sich um die Beichte zweier Nächte, die eine Frau in einem Monolog gegenüber einer Pflegekraft ablegt. Genau genommen ist es aber auch keine Beichte - oder jedenfalls nicht nur, da es hier nicht einfach um eigene Schuld geht. Sondern hier entfaltet sich ein ganzes Leben vor meinen Augen als Leser, das geprägt ist von Entschlossenheit und Hoffnung, von Schicksalsschlägen und Krankheit, von Tragik und - ja auch - Schuld. Das alles ist aber so ineinander verwoben, dass man alles andere machen möchte, als mit dem Finger auf die Hauptfigur zu zeigen. Vielmehr stockt einem kurz der Atem angesichts der Tragik und Komplexität dieses Lebens. Hätte es alles anders laufen können? Bestimmt! An welcher Weggabelung wäre eine andere Richtung dran gewesen? Schwer zu sagen. Am Ende bleibt mir als Leser nur dieselbe Reaktion wie der Pflegekraft: Zuhören, Wahrnehmen und Schweigen.