Bau der Prager Karlsbrücke

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Hinter dem Autor Wolf Hector steckt das Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellers, der mit seinem neuen Roman „Die Brücke der Ewigkeit“, einen beeindruckenden historischen Roman über Prags berühmteste Brücke, geschrieben hat.

Inhalt:
Prag, 1342. Der halbwüchsige Otlin gerät in eine Katastrophe: Die aufgepeitschte Moldau zerstört in einer Gewitternacht die Judithbrücke und reißt seine Mutter mit in die Fluten. In seiner Angst stößt er ein Gelübde aus: Wenn Gott seine Mutter rettet, will Otlin ihm eine neue Brücke bauen, eine Brücke der Ewigkeit. Wie durch ein Wunder überlebt sie. Jahre später erhält Otlin Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Er bewirbt sich bei einem Wettbewerb, doch er hat Feinde, allen voran den Steinmetz Rudolph, der ebenfalls aufs Amt des Bauleiters der neuen Brücke schielt. Um den Konkurrenten auszuschalten, sucht Rudolph Hilfe bei der gerissenen Astrologin Ricarda, die ein Bettlermädchen als Waffe missbraucht.

Meine Meinung:
Der Autor verknüpft historische Ereignisse der Prager Brücke über die Moldau im 14. Jahrhundert geschickt und gekonnt mit fiktiven Handlungen.
Zu Beginn der Geschichte, werden in einem Personenregister, die Protagonisten aufgeführt und in der folgenden Zeittafel, historische Fakten benannt.

Der Protagonist Jan Otlin, blickt im Prolog mit dem Titel „Das Ende“ im Jahr 1367 zurück auf die Ereignisse der letzten 25 Jahre. Die Rückblende wird mit wechselnder Erzählperspektive und markierten Zeitsprüngen erzählt, was erst einmal stutzig macht.
Die Geschichte ist sehr verstrickt aufgebaut und erst nach und nach, werden die ungeheuerlichen Ereignisse, spannend aufgedeckt.

Am besten gefallen haben mir ich die Protagonisten, Jan Otlin mit seiner späteren Ehefrau Maria-Magdalena und seinem Gegenspieler Rudolph von Straßburg.
Jan Otlin entwickelt sich vom kindlichen Lebensretter zum traumatisierten Zauderer und kurz darauf zurück zum Lebensretter. Trotz dieser Extreme und der auch im weiteren Verlauf zahlreichen Fehler und Verfehlungen, die er begeht, blieb meine Sympathie beim ihm.
Bei Maria-Magdalena schimmern fast noch größere Themen durch, obwohl der Charakter sich selbst gar nicht so sehr entwickelt wie bei Jan Otlin.
Rudolph von Straßburg verkörpert eher ein tragischer Charakter, dessen Handlungen ich zwar selten gutheißen, aber zumindest teilweise nachvollziehen konnte.

Fazit:
Dem Autor ist es recht gut gelungen, die einzelnen Ereignisse mit spannenden fiktiven Handlungen zu verknüpfen sowie die Protagonisten vielschichtig im Verlauf der Geschichte einfließen zu lassen. Im Anhang befinden sich im Nachwort, Anmerkungen über dürftige Quellenvorlagen von Jan Otlin, die der Fantasie des Autors damit freien Lauf lassen konnte.
Mit dem flüssigen Schreibstil, hatte ich viele schöne Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.