Das Werk der Sylvia Beach

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susank Avatar

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Als die junge Amerikanerin Sylvia Beach nach Paris zurückkehrt, wo sie mit ihrer Familie aufgewachsen ist, lernt sie die kämpferische Buchhändlerin Adrienne Monnier kennen. Diese unterstützt sie darin, in der französischen Hauptstadt 1919 eine englischsprachige Buchhandlung zu eröffnen: "Shakespeare and Company". Schon bald wird diese zum großen Anziehungspunkt der literarischen Szene und die berühmtesten Schriftsteller*Innen der Zeit gehen bei ihr ein und aus - und in Adrienne findet Sylvia ihre große Liebe. Als "das gefährlichste Buch aller Zeiten", "Ulysses" von James Joyce, in den USA verboten wird und die Karriere dieses wichtigsten Schriftsteller der Moderne im Keim zu ersticken droht, setzt Sylvia ihre gesamte Existenz aufs Spiel und wird zu seiner Verlegerin ....

Mit ihrem Roman "Die Buchhändlerin von Paris" widmet sich die Amerikanerin Kerri Maher mit Sylvia Beach einer starken und aufopferungsvollen Frau, die in ihrem Leben Großes geleistet hat - eine wahre Geschichte.

Mit großer Begeisterung stürzte ich mich auf dieses Buch, das nicht nur als eine LIebeserklärung an alle Buchhändlerinnen gefeiert wird, sondern auch eine Geschichte von mutigen Frauen ist, die für ihre Überzeugungen einstehen. Und Maher beschreibt in flüssigem Stil eine großartige Frau und einen wichtigen Schriftsteller - doch ich muss zugeben, dass der Funke bei mir nicht wirklich überspringen wollte. Zu emotionslos übergeht sie große Katastrophen und lässt ihre Heldin den mehr als schwierigen Joyce mehr oder weniger achselzuckend gewähren. Und so plätschert die Handlung sanft vor sich hin ohne größere Spannung.

Natürlich habe ich mich gefreut, über die großen Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts zu lesen und diese näher "kennenzulernen", und selbstverständlich kann ich Syvia Beach als eine Frau würdigen, die mutig ihren Weg gegangen ist, ihre gleichgeschlechtliche Liebe gelebt hat und sich aufopferungsvoll - nicht nur - um James Joyce und seinen richtungsweisenden "Ulysses" verdient gemacht hat.
Aber ein wenig mehr Emotionen und Spannung hätten dem Unterhaltungsfaktor sicher gut getan.

Auch sind mir ein paar kleinere Fehler bzw. Fragen aufgestoßen, die auf eine schlampige Übersetzung deuten - schade.

Alles in allem habe ich mit der Lektüre diesen Buches einiges gelernt - und trauere ein wenig den "guten alten Zeiten" des Buchhandels hinterher.
Ich vergebe gute drei Sterne und empfehle das Buch an alle literatisch interessierten Leser.