Durchwachsen

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mienbae Avatar

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Vorab möchte ich sagen, dass ich jede Buch als Kunst des Autos schätze und eine Wertung immer subjektiv ist.

Ich finde das Cover unglaublich schön und man entdeckt immer wieder neue Details, es hat seinen ganz eigenen Stil, den ich sehr mag. Ansonsten würde ich sagen ist das Buch vom Aufbau eher "Standard", die Kapitel sind nicht zu lang, sodass man auch einfach mal zwischendurch ein/ zwei lesen kann. Die Schrift ist ebenfalls in einer angemessenen Größe und leicht leserlich.

Zum Inhalt, ich finde der Titel "Die Buchhändlerin von Paris" beschreibt fast exact worum es geht. Eine Amerikanerin reist aus Beweggründen nach Paris und erfüllt sich dort einen Traum, eine kleine Buchhandlung zu Eröffnen. Die ganze Zeit geht es eigentlich um ihren Alltag und diverse Schriftsteller etc. allerdings wird dann irgednwann der Fokus auf ein Buch gelegt, welches aus Gründen nicht veröffentlicht werden darf und der ganze Rattenschwanz den es mit sich zieht.

Ich hatte kein Französisch in der Schule, weshalb ich immer wieder auf Wörter stieß dich ich nicht kannte und übersetzen wollte, was natürlich mein Problem ist,aber ich denke, das könnte den Lesefluss für manche Leser zu sehr stören.

Den Schreibstil mochte ich ansonsten sehr gern, die Sätze sind nicht zu verschachtelt, sodass man gut mitkommt. Die Charaktere finde ich im Gegensatz dazu zu wenig ausgebaut. Für meinen Geschmack werden zu viele eher irrelevante Charaktere namentlich genannt und kommen immer mal wieder vor. Aber so richtig viel weiß man über die Hauptcharaktere nicht. Vielleicht ist das was man weiß auch ausreichend, die Geschichte konnte ich ja dennoch sehr gut nachvollziehen, aber ich persönlich mag es eher wenn es wenige gut ausgearbeitete Charaktere gibt.

Das Buch hat mich am Ende nicht ganz abgeholt, ich fand die Zwischenmenschlichen Beziehungen zwar interessant und auch das Thema an sich sehr ansprechend, allerdings wie erwähnt hat mir der Fokus auf dieses eine Buch und alles diesbezüglich nicht gefallen. James Joyce finde ich unfassbar unsympathisch aber dennoch mit zu vielen Klischees behaftet und Adrienne einer der interessanteren Charaktere hat für mich zu wenig Hintergrung.

Ich würde das Buch Lesern empfehlen, die das Land Frankreich und die Sprache mögen, Leser die sich in der Belletristik auskennen und sich über genannte Autoren im Buch freuen werden und Lesern die von einem Leben einer Buchhändlerin lesen wollen und nicht mehr erwarten als das.

Es ist etwas leichtes für zwischendurch aber war mir persönlich einfach nicht mitreißend genug, weshalb ich sehr lang daran gelesen habe, trotzdem ist es für das was es ist okay.