Empfindungen aus Paris der 1920er Jahre

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nicolebrk Avatar

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In Kerri Mahers neuem historischen Roman ,,Die Buchhändlerin von Paris'' geht es um die junge Amerikanerin Sylvia Beach. Sie ist als Kind so fasziniert von Paris gewesen, dass sie unbedingt zurückkehren möchte, was sie im Jahre 1917 umsetzt. Schnell lernt sie die damalige Suzanne und Adrienne Monnier, die beide einen französischen Buchladen betreiben, kennen und freundet sich direkt mit ihnen an.
Nach einem tragischen Auslandsaufenthalt in Serbien, wo sie als Krankenschwester diente, will sie für immer in Paris bleiben und eröffnet selber einen Buchladen namens ,,Shakespeare & Company''.
Jeder, der schon mal in Paris war, weiß von der schieren Schönheit der Stadt, die zu jeder Tageszeit wunderschön aussieht. Außerdem erlangte auch ,,Shakespeare & Company'' viel Berühmtheit.

Zuballerst möchte ich allerdings auf das Cover eingehen. Noch bevor ich die Geschichte kannte, hat mich das Buch allein schon wegen des schönen Covers angesprochen, da es so gemalt aussieht. Dies gibt dem Buch eine gewisse Leichtigkeit und entspricht auch sehr dem Inhalt des Buches. Denn dieses Buch ist eine Hommage an Kunst, Literatur und Poesie. Diese Aspekte finden sich in vielen Bereichen des Buches wieder, zum Beispiel auch in dem Schreibstil und in den Beschreibungen der Autoren und Charaktere.

Was dieses Buch für mich sehr spannend gemacht hat, waren die Beschreibungen der echten Autoren. Es war, als hätte man sie wirklich kennengelernt, obgleich man nicht nachvollziehen kann, ob sie denn wirklich so gewesen sind. Allerdings möchte ich dies nicht kritisieren, denn ich weiß, dass dies keine Biographie von Sylvia Beach und den anderen Autoren (James Joyce,...) darstellen soll.

Ich habe erst im Laufe des Romans komplett verstanden, dass doch sehr viel komplett der Realität entspricht. Ich finde es sehr lehrreich, die Geschichte rund um den Buchladen zu erfahren. Was ich sehr schön umgesetzt finde, sind die Beziehungen der Charaktere untereinander. Ich habe mit Sylvia und Adrienne mitgefiebert, ob auch alles mit ihren Buchläden z.B. die Weltwirtschaftskrise, übersteht.

Was ich (eher zu Beginn des Romans) etwas schade fand war, dass es alles irgendwie sehr rosig, sehr einfach dargestellt wurde. Man muss dazu sagen, dass der Roman fast eine Zeitspanne von 20 Jahren (1917-1936) umfasst, sich also nicht wirklich mit vielen kleinen Details aufgehalten wird. Später dreht sich eigentlich alles nur um ,,Ulysses'', was den roten Faden des Buches darstellt. Es wirkte so einfach, dass Sylvia einen Buchladen eröffnen konnte, ohne viel Geld, so einfach zu Adrienne finden konnte, sich so schnell mit allen Autoren anfreunden konnte, ohne Skandale,... Später gab es dann einige Krisen, was ich dann wieder etwas realistischer fand.

Mehr kann ich leider zur Autorin nichts sagen, denn ich kenne andere Werke von ihr leider nicht. Ich finde es trotzdem einen in sich sehr gelungenen Roman!