Für Fans von historischen Literaturgeschichten

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"Die Buchhändlerin von Paris" ist ein hervorragend recherchierter biografischer Roman, der in vier Teilen über die Amerikanerin Sylvia Beach und ihre literaturgeschichtlich bekannte Buchhandlung „Shakespeare and Company“ erzählt. Eine Geschichte voller historisch relevanter Details, ohne in die Weltgeschichte abzudriften, bekannten Persönlichkeiten wie Hemingway oder Gide, und einer Liebesgeschichte zweier starker Frauen in den zwanziger Jahren. Kerri Maher schreibt wunderbar flüssig und zeigt ein historisch authentisches Bild der Figuren, geprägt von politischen Ungerechtigkeiten und Diskriminierung, den Einschränkungen der Pressefreiheit und den Schwierigkeiten bei der Veröffentlichung des umstrittenen Romans Ulysses - ein Thema das im Fokus steht.
Historisches Hintergrundwissen ist vorteilhaft bei der Lektüre, aber keine Bedingung. Im Verlauf der Handlung nimmt die Spannung ab und große emotionale Chancen werden einfach verpasst. Außerdem gibt es keine tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Sylvia oder Adrienne, insgesamt bleibt die Geschichte hier oberflächlich. Die Schilderungen über die Buchhandlung und ihre berühmten Besucher lässt jedoch Leseherzen schneller schlagen. Auch der wunderschöne Schauplatz Paris begeistert mit der Atmosphäre dieser Zeit und macht das Buch in diesem Punkt zu einem Vergnügen.

Fazit: Wunderbar zu lesender Roman, der stimmungsvoll und lebendig mit literarischer Atmosphäre und historischem Hintergrund überzeugt, während gefühlvolle Chancen und Spannung auf der Strecke blieben.