Shakespeare and Company

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Romane mit historischem Hintergrund liegen im Trend. Bei diesem Roman ist der Hintergrund besonders vielfältig: die Pariser literarische Szene der 20er Jahre mit vielen englischsprachigen Schriftstellern. Ein Kristallisationspunkt ist dabei die Buchhandlung Shakespeare and Company, 1919 gegründet von der jungen Amerikanerin Syvia Beach. Sie sammelt um sich E. Pound, E. Hemingway, G. Stein. A. Gide und viele andere. Vor allem verbindet sie eine enge Beziehung zu James Joyce. Sie begleitet die Entstehung von "Ulysses" und entschließt sich nach dem Verbot des Romans in Amerika, ihn in Paris herauszubringen. Ein großer Teil des Buches ist der Beziehung zu Joyce und der schwierigen Geschichte seines Romans gewidmet. Gleichzeitig gelingt es der Autorin, ein lebhaftes Bild der Pariser Gesellschaft mit ihrer sexuellen Freizügigkeit, der Lebenslust und Ausbruchsstimmung sowie dem literarischen Wagemut zu schildern. Interssant die vorsichtig offen gelebte Homosexualität von Beach und im Gegensatz dazu die moralisierende, durch Prohibition geprägte Ordnung in Amerika. Im Nachwort beschreibt Maher, auf welcher historischen Grundlage sie versucht hat, der Person Beach nahe zu kommen. Das scheint ihr in diesem lesenswerten Buch sehr gut gelungen. Für literarisch Interessierte.