Sylvia Beach, Adrienne Monnier und James Joyce

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lindarabbit Avatar

Von

Wer Paris liebt – ein großartiger Roman dafür. Wer Literatur liebt – genau der passende Roman. Wer James Joyce gerne liest – hier ist ein wenig Hintergrund zu ihm und seinem Hauptwerk 'Ulysses'.

Sylvia Beach betritt einen Buchladen in Paris und sie weiß, das ist mein Laden. Sie sieht die Buchhändlerin und verliebt sich auf der Stelle. Es läuft zart an und es wird eine große Liebe. Die Amerikanerin taucht ein in das künstlerische Leben in der Hauptstadt Frankreichs, der Stadt, die schon immer vielen Künstler:innen die Basis für ihr Wirken bot. Gegenüber dem Buchladen ihrer Freundin eröffnet sie ihren eigenen.
Gegen großen Widerstand verlegte Sylvia Beach „Ulysses“ von James Joyce 1922 und gibt ihm sogar einen Platz im Buchladen als Büro, um dort zu werkeln.

Als großer Fan von James Joyce und seinem Hauptwerk Ulysses musste ich diesen Roman lesen, vor allem da ich nicht wusste, dass Sylvia Beach ihm ermöglichte den Roman zu publizieren. 'Shakespeare & Company', den Buchladen gab es wirklich in der 12 rue de l’Odéon und auch Sylvia Beach, die den Roman von James Joyce veröffentlichte. Eine Plakette am Haus erinnert daran.

Großartig, dass es solche mutige Buchhändlerinnen (Beach und Monnier) gab, und leider nur noch wenige heute davon gibt. Ein Roman nach einer Biografie: Die Wortwahl ist manchmal ein wenig holprig (Übersetzung?). Z.B. 'üppige Mahle' - ich hätte 'üppige Speisen' oder 'Mahlzeiten' genommen. Doch der Inhalt gleicht es wieder aus. Auch stehen einige Begriffe und Sätze in Französisch. Da ich sehr gut Französisch spreche – kein Problem, macht für mich den Roman noch authentischer. Doch für Nicht – Französisch Sprechende dürfte es natürlich ein Hindernis sein im flüssigen Lesen.

Sylvia Beach und ihre Entourage (Hemingway, Fitzgerald, Virginia Woolf, Faulkner, Beckett, de Beauvoir, Sartre, Gertrud Stein und andere) erlauben einen Einblick in das Paris des 20. Jahrhunderts (Goldene Zwanziger) mit seiner schillernden Literaturszene.

Kerri Maher erzählt ruhig und sachlich. Doch um klarzustellen – es ist keine Biografie, sondern ein Roman, in dem sich die Autorin auch Freiheiten erlaubt. Eine Liebe in Paris. Die Literaturszene. Die Stadt.

Ein aufregendes und auffälliges Titelbild - grün, ein Buchladen, eine junge Frau, die davor steht. Das ist einer Fotografie von Sylvia Beach nachempfunden.