Wunderbar

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Zu Anfang hat mich das Buch leider nicht abgeholt, als Sylvia Beach dann aber ihre Buchhandlung
Shakespeare and Company eröffnete, war ich geflasht. So, so schön. Im Jahre 1919 in Paris. Als Amerikanerin. Teils Leihbücherei und teils Verkaufsladen. Das war mutig. Eine einzigartige Buchhandlung englischer Bücher. Angespornt wurde Sylvia durch ihre Bekannte und spätere Geliebte Adrienne Monnier, die einen französischen Buchladen hatte. Der Buchladen von Sylvia aber wurde zum Mekka vieler heute bekannter Autoren wie Ernest Hemingway oder James Joyce. Und genau dieser James Joyce ist es der sein verkanntes Werk „Ulysses“ über eben jene Buchhandlung verlegen lässt: Shakespeare and Company insoweit war Sylvia Beach nicht nur Buchhändlerin sondern auch Verlegerin. Dies alles ohne Ausbildung. Muss man sich mal vorstellen. Einfach gemacht! Dazu gelernt und niemals aufgegeben. Weltweit war diese Buchhandlung dann bekannt, eben auch wegen Ulysses (ich muss dieses Werk endlich mal lesen).
Für mich war interessant, da ich über die Entstehung und Problematik dieses Buches nichts wusste. Teils hat das Buch Sylvia sehr viel Erfolg gebracht und teils aber auch fast in den Ruin. Und diese grosser Teil in diesem Roman fesselt total. Weil Sylvia völlig unbedarft mal eben ein Buch verlegt, dessen Umfang und korrekturen des Autors sie echt an den Rand der Verzeifelung treibt. Sie glaubte aber an den Erfolg und behielt recht.

Das Buch beruht auf wahrer Begebenheit. Die Buchhandlung gibt es (weit nach dem 2. WK wieder) in Paris. Fiktional sind in dieser Geschichte nur 2 Personen und die Tatsache das Hemingway erst etwas später nach Paris kam. Lässt man das aber außer Acht, hat man einen Roman vor sich, der einen in ein sehr schönes Paris der 1920er Jahre entführt. Schlimm wird es dann wieder mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland, wo auch die Buchhandlung in Paris vor zittern musste.

Wieder einmal bin ich abgetaucht in die 1920er Jahre, die in Frankreich so viel freier war. Die LBQT jener Jahre, waren in Frankreich erlaubt! Heiraten durfte man zwar nicht, aber sonst, war das ok. Erst mit dem Krieg und den prüden 1950er Jahren fing das Drama wieder an.

Heute kann man die Buchhandlung in Paris unweit des ersten und zweiten Standortes wieder besuchen. Auf nach Paris, Leute!

Spricht für das Buch das ich das innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte!
Cover ist super.
Story ist super, federleicht und schön fließend, teils mit Briefverkehr.
Diese Buchhandlungen jener Zeit hatte noch Seele. Und das merkt man hier in jedem Moment, auf jeder Seite.