Esotherisch angehauchter Reisebericht

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sabisteb Avatar

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Ich bin kein großer Fan von Reiseberichten. Ich habe es mal mit Mark Twain versucht, aber nach kurzem abgebrochen. Dieser Reisebericht ist zumindest so flüssig und kurzweilig geschrieben, dass ich ihn komplett durchgelesen habe, was möglicherweise daran liegt, dass das Büchlein groß gedruckt ist und nur 125 Seiten dick ist.
Die erste Hälfte des Buches hat mir sehr zugesagt, ein gestresster Städter, der mit der Situation konfrontiert wird, dass er da, was er eigentlich machen wollte, nämlich surfen, aufgrund der Wetterbedingungen nicht machen kann. Er ist damit konfrontiert, sich auf eine neue Situation einzulassen und muss sich auf die Insel und deren Möglichkeiten einlassen. Ab und an war eine nette allgemeine Weisheiten dabei, die mich ein wenig aufmunterte, wie Zeit ist eine Erfindung des Menschen, Leben ist eine Erfindung des Universums (S. 20) oder Angst ist nicht angeboren, Angst ist erlernt (S. 30) Das Buch ist nett bebildert und die Tauchgänge durchaus unterhaltsam beschrieben.
Jedoch etwa ab S. 65 kippt es, ab da häufen sich die esoterischen Weisheiten. Kannst du andere Menschen enttäuschen, wenn du dir selbst treu bleibst? (S. 71) - Definitiv ja. Irgendwann (besonders S. 72) denkt man, eine dieser aufmunternden Powerpoint Präsentationen mit Buddhistischen Weisheiten vor sich zu haben, die einem die netten Kollegen ab und an schicken Verrenne dich nicht in ein Problem, sonst siehst du die Lösung nicht (S. 72). oder Um wirklich glücklich zu sein, muss man lernen, die universellen Prinzipien, die das Leben als solches aufstellt, zu respektieren und zu akzeptieren (S. 104). und Wer sagt denn, dass man sein Leben nach Regeln leben muss und nicht nach seinem Gefühl (S. 117) Bitte?! Ich bin nicht zum Aussteiger geboren und wenn alle so denken würden, wo kämen wir da hin. Jaja, Sei du selbst! Befreie dich von deinen Fesseln (S. 119), geht es noch platter? Am übelsten war das Kapitel "Die Engel des Meeres" uns sein Gespräch mit dem Manta, da hatte er wohl Sauerstoffmangel und Halluzinationen.
Mit den Bildern in Kombination mit den verbreiteten esoterischen Plattitüden könnte man auch eine dieser aufbauenden Powerpointpräsentationen für die lieben Kollegen zusammenstellen, eigentlich hätte mich ja schon die erste Seite darauf vorbeireiten sollen, was mich erwartet „Mit der Seele sehen“ Sergio Bambarens Bücher schenken Kraft und Stärke. Das war mein erstes und letztes seiner Bücher.