Sergio Bambaren: Die Bucht am Ende der Welt

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Sergio Bambaren: Die Bucht am Ende der Welt

Erfolgreich in vielfacher Hinsicht, aber auch etwas alltagsmüde und erholungsbedürftig begibt sich der in der Ich-Form erzählende Sergio Bambaren, bekennender Wellenreitfan, mitsamt Surfbrett spontan nach Tobago. Tobago ist eine kleine Karibikinsel vor der venezolanischen Küste.
Nach einer umständlichen Anreise wartet er vergeblich auf die "perfekte Welle". Seine Enttäuschung wird aber mehr als wett gemacht durch seine Begegnungen mit den einheimischen Inselbewohnern, herzlich lächelnden, freundlich blickenden und sanftmütigen Menschen, die geduldig ihrer Arbeit nachgehen und ihm nach und nach beibringen, dass dort "Leben" wichtiger sei als "Zeit".
Bambaren macht nun das Beste aus der gegebenen Situation. Er trifft auf André, den Leiter der Tauchstation, und setzt sich ein großes Ziel: Er möchte zu den Mantarochen tauchen!

Es hat mir schon erneut eine gewisse Freude bereitet, Sergio Bambaren in "Die Bucht am Ende der Welt" auf seiner Reise nach Tobago gedanklich zu begleiten und an den vielen Gedanken und Erkenntnissen, die er für sich und sein Leben aus den Begegnungen und Erlebnissen dort zieht, teilzuhaben. Die Bilder, der Schreibstil, die Bilder, die der Schreibstil in mir entstehen ließ, all das war wohltuend und erkenntnisreich. Eine "esoterische Überladenheit" konnte durch gelegentlich eingestreute Humorsprenkel vermieden werden.
Trotzdem wollte der in früheren Büchern entstandene Zauber diesmal nicht so recht funktionieren.
Ist es eine leichte Übersättigung? Eine aus Erfahrung resultierende gewisse Vorhersehbarkeit?
Vielleicht erwischte das Buch mich auch einfach zur falschen Zeit und will eine zweite Chance?
Auf jeden Fall bleibt die Erinnerung an eine farbenfrohe Insel, einiges über das Tauchen Gelerntes und die Mahnung daran, manchmal inne zu halten und die augenblicklich gesetzten Prioritäten zu überprüfen.