Die Burg der Könige

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hhal1985 Avatar

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Inhalt:
In den Jahren 1524 - 1526 geraten Agnes, die Tochter des Burgvogtes des sagenumwobenen Trifels, und ihr Freund aus Kindertagen Mathis, der Sohn eines Schmiedes, mitten hinein in eine Geschichte, die ihren Ursprung in der Zeit Friedrich Barbarossas hat, über Jahrhunderte unter Verschluss gehalten wurde und die das Machtgefüge des gesamten deutschen Reiches ins Wanken bringen könnten. Rahmenhandlung des Romans sind die Aufstände der Bauern gegen die Obrigkeit und der Verfall der einst wohlhabenden Ritterschaft.

Bewertung:
Nach "Die Henkerstochter" ist dies der zweite Roman, den ich von Oliver Pötzsch gelesen habe. Historische Romane sind meiner Auffassung nach ein eher schwieriges Genre, bei denen der Autor ein Gleichgewicht aus Realismus, Spannung, interessanten Charakteren und der Erläuterung der historischen Gegebenheiten herstellen muss. All dies muss - gerade angesichts der Tatsache, dass es sich meist um dicke Bücher handelt - insbesondere auch in einer für die heutige Zeit flüssig zu lesenden, aber nicht zu sehr von der damaligen Zeit entfernten Sprache geschehen.

Dies gelingt bei "Die Burg der Könige" insgesamt recht gut. Das Buch liest sich sehr flüssig. Die Geschichte ist gut durchdacht, auch wenn man das Handeln der Protagonisten an manchen Stellen nicht so richtig nachvollziehen kann, da man sofort weiß, dass diese oder jene Vorgehensweise sicherlich nicht gutgehen wird. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas langatmig wird und manches sich auch wiederholt, wird man doch in die Handlung hineingezogen. Allerdings hat es an mancher Stelle den Eindruck, als würden wesentliche zwischenmenschliche Ereignisse zwischen den Charakteren ausgespart, während andere - für die Handlung an sich nicht so wesentliche - Punkte eher breit getreten werden.

Insgesamt ein durchaus lesenswerter historischer Roman, der aber an die ganz Großen des Genres wie Ken Follett und vor allem Rebecca Gablé nicht herankommt.