Die Burg der Könige - ein historischer Roman der Extraklasse

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Es ist schon ein imposantes Werk, das Oliver Pötzsch da mit seinem Roman "Die Burg der Könige" abgeliefert hat. Stolze 920 Seiten hat das Buch und ich habe sie bis zur letzten Seite förmlich verschlungen.
Pötzsch lässt seinen Roman vor dem Hintergrund der Bauernkriege 1524 - 1526 im Pfälzer Wald spielen. Die beiden Protagonisten sind Mathis, der Sohn des Burgschmieds auf Burg Trifels und Agnes, die Tochter des Burgvogts. Erzählt wird die Liebesgeschichte der beiden, gleichzeitig geht es aber auch um die geheimnisvolle Herkunft Agnes, die sowohl für den amtierenden Kaiser Karl V. als auch für seinen Widersacher Franz I. bedeutende Veränderungen mit sich bringen könnte.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt. Dabei werden fiktive Gestalten und Ereignisse mit tatsächlich existierenden Personen und historischen Fakten gekonnt vom Autor vermischt. Der Hintergrund des Romanes ist akribisch recherchiert und fließt meisterhaft in die Romanerzählung ein. Dabei gelingt es dem Verfasser dem Leser das Gefühl zu geben, Geschichte wirklich zu erleben und selbst mitten im Geschehen zu sein.
Die Liebesgeschichte zwischen Mathis und Agnes ist sehr ansprechend, da sie überhaupt nicht schmalzig oder sentimental anmutet, wie in anderen historischen Romanen. Auch ist sie nicht so dominant, dass andere Erzählstränge in den Hintergrund treten würden. Jede einzelne Figur des Romans ist bis ins Detail
liebevoll gezeichnet, sei es nun der Barde Melchior von Tanningen, die Marketenderin Barbara oder der Anführer der Bauern Schäfer-Jockel. Das hat mich sehr beeindruckt und erfreut.
Die Gestaltung des Buches fand ich ebenfalls sehr ansprechend. Der Umschlag ist wirklich schön und die wie in der Buchkunst ausgemalten Anfangsbuchstaben
sind sehr passend. Hilfreich fand ich die Personenliste zu Beginn und ein schönes Extra bietet der kleine von Oliver Pötzsch erstellte Reiseführer.
Also alles in allem ein rundum ausgesprochen gut gelungenes Buch, von dem ich restlos begeistert war.