Fesselndes Epos aus einer bewegten Zeit

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Ein historischer Wälzer von knapp 950 Seiten, der zur Zeit der Reformation und der Bauernkriege spielt? Das klingt schonmal interessant! Autor des Buches ist Oliver Pötzsch, von dem ich schon die Henkerstochter-Reihe und die Ludwig-Verschwörung gelesen habe, die ich als spannend erzählte, gut recherchierte und lebendige Erzählung von Geschichte kennen gelernt habe. Der Prolog stellt den damaligen Herrscher der Welt, Kaiser Karl V. vor. Die Geschichte beginnt dann in einem Ort im Wasgau in der Pfalz mit der Hinrichtung eines Jungen und zweier Männer als Wilderer. Es wird deutlich, wie sehr die Menschen unter ihrer Herrschaft und den Abgaben leiden. In der Szene wird auch der junge Mathis vorgestellt, der Sohn des Burgschmieds ist und die Nachfolge seines Vaters antreten soll. Mathis ist der Vertraute von Agnes, der Tochter des Burgvogts, doch ihre Beziehung hat in der damaligen Zeit keine Chance. Die beiden sind einem Geheimnis in der Burg Trifels auf der Spur, denn Agnes Falke kommt eines Tages mit einem goldenen Ring zurück, der das Bild Kaiser Barbarossas trägt. Doch nicht nur Agnes und Mathis suchen nach dem Geheimnis, sondern auch weitaus mächtigere Spieler...
Schon nach wenigen Seiten hatte ich einen guten Eindruck vom flüssigen und bildhaften Stil des Autors, der den Leser quasi in die Szenerie hineinversetzt. Nach und nach hat mich die Geschichte um das Geheimnis der Burg Trifels immer mehr in ihren Bann gezogen. Pötsch erschafft lebendige Charaktere und eine gute Mischung aus nacherzählter Geschichte (etwa den Bauernkriegen und der Konkurrenz zwischen Karl V. und Franz) und dem Leben erfundener Gestalten in einer spannenden Story.
"Die Burg der Könige" bekommt von mir eine Leseempfehlungs als fesselndes Epos aus einer bewegten Zeit!