Spannende Geschichte der deutschen Bauernaufstände

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mojoh Avatar

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**Zum Buch:** Ein junge Burgherrin, die um das Erbe ihrer Familie kämpft ... Der Sohn eines Burgschmieds, der von Freiheit und Gleichheit träumt ... 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird. Bestsellerautor Oliver Pötzsch hat einen großen Roman über die legendäre Burg der Staufer geschrieben. Der Trifels: Hort vieler Legenden und Schlüssel zum Kaiserthron. (Quelle: Amazon) **Aufbau:** Vorne und hinten im Buchdeckel befindet sich eine grobe Landkarte von Süddeutschland, die die verschiedenen Handlungsorte benennt und geografisch einordnet. Ebenfalls zu Beginn des Buches stößt man auf ein Personenregister, in dem die handelnden Personen aufgezählt werden, getrennt nach fiktiven und historischen Persönlichkeiten. Am Ende des Buches ergänzt der Autor noch eine kurze Skizzierung der Hauptprotagonisten, ein Nachwort, in dem er die Entstehung des Romans beschreibt und kurz auf historisch wahre Begebenheiten und seine dichterischen Ergänzungen eingeht und einen „kleinen Reise/Burgenführer“ mit persönlichen Empfehlungen seiner Schauplätze. **Zum Autor:** Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, war jahrelang Filmautor beim Bayerischen Rundfunk und lebt heute als Autor in München. Seine historischen Romane um den Schongauer Henker Jakob Kuisl haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht. (Quelle: Amazon) **Meine Meinung:** „Die Burg der Könige“ war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch. Er erschafft in ihm ein bildgewaltiges Werk über eine spannende Zeit der deutschen Geschichte. Er bettet seine Handlung in historische Begebenheiten ein, um die herum sich sein Plot in einer stetig ansteigenden Spannungskurve entwickelt. Die Abenteuer von Agnes, Tochter des Burgvogtes des Trifelses und des Schmiedesohnes Mathis, mit seinem Forschergeist bezüglich der gerade in den Kinderschuhen steckenden Entwicklung von Feuerwaffen sind spannend und unterhaltsam. An manchen Stellen muss sich der Autor den Vorwurf gefallen lassen, dass seine Charaktere eventuell etwas zu aufgeklärt für diese Zeit erscheinen, dass der Zufall vielleicht einmal zu viel zuschlägt aber dem Lesegenuss schadet das nicht im Geringsten. Auch die übrigen Charaktere sind für sich genommen interessante und teils tiefgründig beschriebene und sich entwickelnde Persönlichkeiten. Keine davon verkommt zum hölzernen Stichwortgeber oder Statisten, sondern jeder hat einen tieferen Hintergrund, der zu bestimmten Verhaltens- bzw. Denkweisen führt. Besonders gefallen hat mir persönlich der Barde Melchior von Tanningen. Von Beginn an zieht sich ein Geheimnis durch den Roman, eine Verschwörungstheorie, dessen Auflösung schlüssig ist und die zur begeisterten Recherche des Lesers über Hintergründe und möglichen „Wahrheitsgehalt“ animiert (in diesem Sinne wahr ist eine Sache nicht nur, wenn sie tatsächlich passiert ist, sondern auch, wenn sie so hätte passieren können.) Besonders zu erwähnen und richtig nett und persönlich fand ich den kleinen Burgen/Reiseführer am Ende des Buches, wo der Autor seinem Leser viele seiner Schauplätze zum Besuch nahe legt und mit persönlichen Empfehlungen bereichert. **Fazit:** Ein toller und spannender historischer Roman, bei dessen Lektüre man nebenbei deutsche Geschichte lernt.