Die chinesische Sängerin

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cellissima Avatar

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William Eng, ein zwölfjähriger chinesischer Junge, lebt seit 5 Jahren im Waisenhaus.
Seine Mutter verschwand aus seinem Leben, als er 7 Jahre alt war, und kam nie wieder zurück, um ihn zu sich zu holen.
Im Laufe der Zeit hat William sich mit seinem Schicksal abgefunden, glaubt, dass seine Mutter tot sei.
-Bis zu dem Tag, an dem die Kinder des Waisenhauses einen Ausflug ins Kino unternehmen.
Auf der Leinwand ist eine Sängerin zu sehen - "Willow Frost". William ist sich sicher, seine Mutter wiederzuerkennen. Die Mutter, die er so schmerzlich vermisst hat.
Er ist fest entschlossen, abzuhauen, um Willow Frost zu suchen und zu finden ...

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Jamie Ford ist mit "Die chinesische Sängerin" ein wundervoller, tief berührender Roman über die verzweifelte Suche eines Jungen nach seiner Mutter gelungen.
Ein flüssiger, angenehm zu lesender Schreibstil, eine packende und fesselnde Thematik sowie ein exotischer, interessanter Schauplatz mit dem gewissen Etwas sorgen dafür, dass der Leser sich an keiner Stelle langweilt.

Ford bringt uns die Gesellschaft und das Leben der 1920er und 1930er Jahre in den USA näher.

Die Geschichte ist nicht auf William und seine Suche beschränkt, sondern der Leser erfährt ebenso viel über diese entschwundene Mutter, über das, was wirklich geschah.
Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, verstehen, ihr vergeben.

Auch William und die übrigen Figuren sind sehr vielschichtig und gelungen gezeichnet.

Das Ende ist bis zuletzt offen, sodass der Leser nicht mit Voraussehbarem gelangweilt wird, sondern immer wieder bangen muss, ob diese Geschichte für diese beiden Menschen tatsächlich gut enden wird.

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Fazit:
Ein Roman der leisen Töne, der dabei doch sehr eindringlich und tief berührend ist.
Ein schönes Werk.
Klare Lese-Empfehlung!