Hass ist wohl eine der stärksten und intensivsten Emotionen, zu denen Menschen in der Lage sind. Manchmal bleibt es offenbar auch die einzige, wie in dem ersten Fallbeispiel des Buches erläutert wird. Nach einem kurzen Streifzug durch die Philosophie des Hasses landet das zu untersuchende Objekt auf den literarischen Seziertisch: welche Arten des Hasses gibt, was läßt sich differenzieren? Was läßt der Hass Menschen anrichten? Wie wächst Hass in uns heran, wie wird das Tier in uns genährt, bis es eine allesverschlingende Bestie ist, die schreiend in unseren Gehirnwindungen herumirrt und sich Bahn brechen möchte? Der Autor, Prof. Dr. med Rainer Haller läßt schon in der kurzen Leseprobe durchblicken, daß das Thema Hass nicht in wenigen Sätzen aburteilbar ist und macht neugierig auf die Physiognomie dieser Emotion. Auch für Nichtwissenschaftler verständlich geschrieben, ohne allzu populärwissenschaftlich zu klingen, eignet sich dieses Buch offenbar zur genüßlichen, aber auch nachdenklichen Lektüre.