Hass auf dem Seziertisch

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pummelfee77 Avatar

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Diese Kapitelüberschrift eignet sich meines Erachtens hervorragend für das ganze Buch. Zunächst einmal finde ich es toll, dass ein Fachmann ein so leicht verständlich Buch geschrieben hat, dass auch der Laie in das komplexe Thema finden kann und das ohne, dass es platt oder unwissenschaftlich rüber kommt. Das Gefühl bzw. die Leidenschaft „Hass“ wird sehr gut erklärt und das unter vielen verschiedenen Aspekten – kulturell, ethnisch, altersmäßig.

Auch wenn der Autor behauptet, dass jeder das Gefühl Hass kennt, muss ich sagen: ich definitiv nicht. Nach der Lektüre jedoch verstehe ich einige Motivationen und Handlungsweisen der Menschen jedoch besser; denn das tue ich manchmal nicht. Auch die Beispiele hassmotivierter Verbrechen/Gewalttaten waren kurz und knapp, doch sehr einleuchtend beschrieben zum passenden Kapitel. Auch die Verknüpfung und Verbindung des Hasses mit anderen Gefühlebenen waren sehr gut beschrieben und dann auch theoretisch nachvollziehbar.

Die Exkursionen zu griechischen Philosophen, religiösen Ansichten und in die klassische Literatur als vergleichende oder erklärende Mittel hat mir gut gefallen und waren sehr einleuchtend. Ich werde das Buch aber nach einiger Zeit der Reflexion definitiv noch einmal lesen, denn ich bin mir sicher, dass sich dann viele neue persönliche Erkenntnisse und Aspekte ergeben.

Fazit: Wer sich intensiv mit Gewalt, Verbrechen und Gefühlslagen auseinandersetzen will, ohne ein komplexes jahrelanges Studium zu vollziehen ist gut beraten dieses Buch zu lesen.