Die Eisläuferin

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nitsrek.73 Avatar

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Was passiert eigentlich, wenn ein wichtiger Politiker von jetzt auf gleich alles vergisst? Das genau ist das Thema in Katharina Münks "Die Eisläuferin". Auf einer geheimen Russlandreise fällt der Regierungschefin eines bekannten westeuropäischen Landes das Bahnhofsschild von Omsk auf den Kopf und sie leidet von nun an an Amnesie. Nach dem Erwachen aus dem Koma kann sie sich weder an die letzten 20 Jahre erinnern, noch funktioniert ihr Kurzzeitgedächtnis. Ein kleiner Kreis von Eingeweihten entschließt sich, sei trotz Amnesie im Amt zu halten. Und täglich grüßt das Murmeltier.. Jeden Morgen wird die Regierungschefin nun gebrieft und auf ihre jeweiligen Auftritte vorbereitet. Um sich jedoch besser erinnern zu können, muss die Regierungschefin emotionale Verknüpfungen schaffen, was ihre Angehörigen manchmal in den Wahnsinn treibt. Das Publikum findet die neue Präsidentin aber toll.

Katharina Münks Anspielung auf Angela Merkel ist deutlich. Der Mann der Regierungschefin ist ein Professor, na kommt uns das nicht bekannt vor? Im ganzen Buch werden kaum Namen genannt, alle Personen werden nur mit ihrer politischen Funktion angesprochen. Dies ist anfangs verwirrend, man gewöhnt sich aber schnell daran.

Verwirrend sind auch die Ausschnitte aus "Krieg und Frieden", deren Sinn ich noch nicht erfasst habe. Das Cover des Buches passt meiner Meinung nach auch nicht so richtig zum Buch, man vermutet eher einen Frauenroman als eine politische Satire dahinter.

Insgesamt lässt sich "Die Eisläuferin" ganz gut lesen, ist in Ordnung aber jetzt auch kein Buch, das ich als "Lieblingsbuch" bezeichnen würde. Ich hoffe immer noch, dass mein in der Post verschollenes Vorablese-Exemplar irgendwann noch auftaucht. Gelesen habe ich das Buch jetzt zwar schon, aber es war nur ausgeliehen.