Die Eisläuferin

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sylviemarie Avatar

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Die Regierungschefin einer westlichen Nation überlistet ihren Bewachungsstab, um mit ihrem Mann eine Reist mit der transsibirischen Eisenbahn zu unternehmen. Auf dem kleinen Bahnhof in Omsk fällt ihr ein Schild auf den Kopf mit fatalen Folgen. Sie verliert ihre Erinnerung an die letzten zwanzig Jahre und sie verliert ihre Fähigkeit zu schreiben und zu lesen. Zuerst hofft man auf eine schnelle Rekonvaleszenz, doch der Urlaub reicht nicht aus, um die erste Frau im Staat wiederherzustellen. Eine perfekt organisierte Krisenmaschinerie wird angeworfen. Da auch das Kurzzeitgedächtnis der Patientin in Mitleidenschaft gezogen ist, muss sie jeden Tag aufs Neue auf den letzten Stand gebracht werden um zu funktionieren. Mit der Zeit findet sie einen Weg mit ihrem Handycap umzugehen und fühlt sich wieder fit genug, ihren Geschäften nachzugehen. Just in diesem Moment, will ihr Stab sie austauschen, obwohl sie beliebt ist wie nie zuvor, weil sie nicht nur funktioniert, sondern auch höchst menschlich agiert.
Ich habe dieses Buch mit viel Vergnügen gelesen, weil es so eine nette „was wäre wenn“-Geschichte ist. Weil es sich tatsächlich so abspielen könnte. Zumindest würde ich es unbesehen glauben, wenn es mir jemand erzählte. Ich meine damit, die Fremdbestimmung in hohen Ämtern und ähnliche Dinge. Weil man, wenn man viele Jahre eine Funktion bekleidet vielleicht einen gewissen Tunnelblick bekommt und vergisst, weswegen man eigentlich begonnen hat. Das wurde hier deutlich gezeigt, durch die fehlenden zwanzig Jahre.
Das Buch war leicht und angenehm zu lesen, was vielleicht ein wenig verschleiert hat, dass das Thema selbst gar nicht so unernst ist. In jedem Fall ist das Buch sehr zu empfehlen.