Originelle Politsatire

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lora Avatar

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Eine Regierungschefin (es wird ihr Name und ihr Land nicht genannt, aber man merkt schnell, dass Angela Merkel gemeint ist) bricht aus ihrem Alltag aus und geht mit ihrem Mann auf eine geheimgehaltene Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Auf der Fahrt liest sie "Krieg und Frieden".  Doch ein schlecht befestigtes Bahnhofsschild fällt ihr auf den Kopf und dieser Unfall hat weitreichende Folgen. Sie erleidet einen Gedächtnisverlust, es fehlen die letzten 20 Jahre Erinnerung und auch das Kurzzeitgedächtnis leidet. Während ihr Umfeld versucht, auszuschließen, dass sie eine eingeschleuste Doppelgängerin ist, versucht sie, sich in der Realität zurecht zufinden. Aus Angst vor einem Bruch der Koalition und vor Neuwahlen beschließt ihr politischer Stab, die Sache zu vertuschen und sie weiter regieren zu lassen. Ihr russischer Therapeut empfiehlt ihr, Dinge zu tun, die starke Emotionen hervorrufen, um so ihr Gedächtnis wieder zu finden. Das führt zu allerlei Verwicklungen, denn plötzlich ist die Chefin so anders als vorher...

Die Story ist unterhaltsam zu lesen und die Personen sind gut beschrieben. Eine witzige Politsatire, die von der originellen Grundidee und dem Wechsel zwischen Politikerphrasen, den Romanziaten, dem Therapeuten und dem Denken der Regierungschefin lebt. Allerdings wäre aus der guten Grundidee noch mehr zu machen gewesen.