Politiksatire

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leselampe2 Avatar

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Im zweiten Roman von Katharina Münks geht es um eine Regierungschefin eines westlichen Industriestaates. (Wer da wohl gemeint ist?) Im Urlaub entfliegt sie mit ihrem Mann den Sicherheitskräften um ungestört mit der transsibirischen Eisenbahn zu fahren. In Omsk fällt ihr ein Stationsschild auf den Kopf und Frau M. verliert daraufhin ihr Gedächnis der letzten 20 Jahre. Auch Neues  kann sie sich nicht mehr behalten. Jeden Tag muss ihr Mann ihrem Gedächnis wieder auf die Sprünge helfen.
Das Fatale: Sie redet und macht ab nun an, was sie denkt. Zum großen Leid für ihre Parteikollegen. Es kommt immer wieder zu neuen ungeplanten Situationen mit der Presse und vor der Bevölkerung. Zur großen Überraschung steigert das ihre Beliebtheit beim Volk.

Sobald man dahinter gekommen ist, wer die gemeinten Personen sind, ist es nicht mehr so schwer
in der Geschichte ganz ohne Personennamen vorranzukommen.
Manche Dialoge sind schön geschrieben, andere wieder langatmig. Allgemein empfand ich den Schreibstil recht nüchtern. Trotzdem gab es einige Stellen zum Schmunzeln. Der Leser bekommt hier einen außergewöhnlichen Einblick ins Leben der Politiker.

Ich hatte mir mehr von der "Amnesie der Bundeskanzlerin" versprochen. Für die Bevölkerung und dem Leser ändert sich schlussendlich gar nichts (trotz der "neuen" Regierungsform). Was am Anfang noch amüsant anfing, wurde ab einem gewissen Zeitpunkt für mich nur noch langweilig und führte dazu, dass ich immer mal wieder das Buch weggelegt habe und ganz schön lange brauchte,



mich bis zum Ende durchzukämpfen.



Die Geschichte endet sehr abrupt. Fazit für mich: nette Unterhaltung für zwischendurch, aber nichts Außergewönliches. Schade.