Tanz auf dem Eis

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tkny Avatar

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Als Regierungschefin endlich einmal wieder einen Urlaub nur mit ihrem Mann, ohne Bodyguards, Paparazzi und Staatsbesuche - es klingt fast unmöglich. Und doch gelingt es der Hauptfigur in Katharina Münks neuem Roman "Die Eisläuferin". Ein lang gehegter Traum soll sich erfüllen, einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn fahren, in einem gemütlichen Abteil sitzen und neben der grandiosen Landschaft Tolstois "Anna Karenina" genießen.

Natürlich kommt alles ganz anders, denn auf dem russischen Bahnsteig in Omsk fällt der Regierungschefin ein Schild auf den Kopf - und löscht damit die vergangenen 20 Jahre aus ihrem Kopf, ja schlimmer noch auf das Kurzzeitgedächtnis hat Schaden davon getragen und sie muss von nun an an jedem einzelnen Morgen von neuem erfahren was passiert ist. Der engste Beraterstab beschließt, die Sache geheim zu halten, was natürlich zu einigem Chaos führt...

Die Story ist nicht neu und wurde leider wenig überraschend umgesetzt. Die meisten Personen werden nur mit ihrer Funktion benannt statt mit ihrem Namen, sogar die Protagonistin selbst. Die Beteiligten sind komplett austauschbar und beginnen schon bald die Situation ihren persönlichen Interessen zu Nutzen zu machen. Lediglich der Bodyguard und der russische Therapeut werden mit Namen genannt, diese zeigen als einzige noch wahrhaft menschliche Regungen. Das Buch ist sprachlich und stilistisch gut ausgearbeitet, flüssig zu lesen und das Cover verrät erst auf den zweiten Blick viel über das Buch.