Unter Eltern - Unterhaltsam, aber nicht frei von Klischees

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evaczyk Avatar

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Jennifer hadert mit ihrem Leben. Jahrelang war sie die junge, trendige Mutter - doch ihre beiden älteren Töchter gehen mittlerweile aufs College und Jennifer ist 47. Auf Parties ist sie nicht mehr die hübscheste Frau und in der Vorschulklasse ihres Jüngsten die mit Abstand älteste Mutter. Wie gut, dass die Mama in der Midlife-Crisis wenigstens Elternsprecherin ist. Ihr ganz spezieller Sinn für Humor und ihr Sarkasmus überfordert allerdings manche Eltern, wenn sie Elternabende, Klassenausflüge und das ganze Drumherum organisiert. Zudem wird Jennifer durch das Wiedersehen mit einem alten highschool-Schwarm ("immer noch ein Hottie") ein wenig vom Schulgeschehen abgelenkt.

Die kanadische Autorin Laurie Gelman war selbst fünf Jahre lang Elternsprecherin, den schulischen Sumpf von Eifersüchteleien und elterlichen Intrigen kennt sie also durchaus. Helikopter-Mütter und Karrierefrauen, die Ehrgeizigen und die eher Betüttelnden, die Coolen und die Spießigen bekommen gleichermaßen ihr Fett weg, wobei es durchaus einige Längen und Klischees gibt. Wie ein running gag ziehen sich die automatischen Mail-Antworten einer nie gesichteten Mutter durch das Buch. Des Rätsels Lösung wartet kurz vor Ende des Buchs.

Als Unterhaltung für Zwischendurch , ob auf dem Weg zur Arbeit oder zum nächsten Elternabend, ist "Die Elternsprecherin" ein nett zu lesendes Buch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.