Ich habe gedacht, dass Bernhard Schlick mit „Die Enkelin“ nicht an „Der Vorleser“ herankommt, nicht vom Plot her, nicht auf die Spannung bezogen und auch mit seiner Erzählweise nicht. Aber ich habe mich getäuscht. Dieses Abschnitt wirklich sehr gut geschrieben. Dieses Mal geht es nicht um den Zweiten Weltkrieg, sondern um West- und Ostdeutschland. Auch hier wieder um Lebenswege, um Brüche in der Biographie und um die Erkenntnis, dass Weltbilder nicht nur schwarz oder weiß sind.
Schlink lässt seinen Erzähler die beiden Protagonisten Birgit und Kaspar in getrennten Teilen zu Wort kommen, so dass der Leser beide Sichtweisen versteht. Der dritte Handlungsstrang greift die Suche Birgits nach ihrer verlorenen Tochter auf, die Kaspar für sie nach Birgits Tod fortsetzt. Schmink erzählt offen und schonungslos die Suche Kaspars, seine Erkenntnis, dass seine Stiefenkelin Sigrun zu den Identitären gehört, ist bitter, wird aber nicht verwässert. Ein wirklich großartiges Buch.
Schlink lässt seinen Erzähler die beiden Protagonisten Birgit und Kaspar in getrennten Teilen zu Wort kommen, so dass der Leser beide Sichtweisen versteht. Der dritte Handlungsstrang greift die Suche Birgits nach ihrer verlorenen Tochter auf, die Kaspar für sie nach Birgits Tod fortsetzt. Schmink erzählt offen und schonungslos die Suche Kaspars, seine Erkenntnis, dass seine Stiefenkelin Sigrun zu den Identitären gehört, ist bitter, wird aber nicht verwässert. Ein wirklich großartiges Buch.