Was wäre die Geschichte ohne kämpferische Frauen!

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holzfrieden Avatar

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Die Geschichte von Sarah und Handful (Hetty) beginnt im Jahr 1803. Sarah ist zu dem Zeitpunkt 11 Jahre alt und erhält die 10-jährige Handful als Kammerzofe geschenkt. Beide Mädchen sind entsetzt, Hetty, weil sie sich von ihrer Mutter räumlich trennen muss und Sarah, weil ihr Gerechtigkeitsempfinden ihr verbietet, einen Menschen als Geschenk anzusehen. Sie will Handful nicht annehmen und will ihr die Freiheit schenken, was ihre Eltern zu verhindern wissen. Die Begegnung mit Ungerechtigkeiten, Missachtung der Rechte von Frauen und Schwarzen, begleitet Sarah und Handful ihr Leben lang. Sue Monk Kid lässt Sarah und Handful kapitelweise im Wechsel ihre Geschichte erzählen. Der Leser kann das Erwachsenwerden beider begleiten und erfährt Wichtiges aus dem Leben reicher Südstaatenbewohner sowie dem Alltagsleben der schwarzen Sklaven. Manchmal sind die geschilderten Situationen nur schwer erträglich. Beide Mädchen stoßen immer wieder an ihre Grenzen, wenn sie sich für Gerechtigkeit einsetzen, aber sie geben niemals auf, obwohl unmenschliche körperliche Strafen (Handful) und Verbannung und Verbote (Sarah) ihnen immer wieder Grenzen setzen.
Der Inhalt des Buches ist umso beeindruckender, wenn man das Nachwort liest. Sue Monk Kidd hat ausführlich zum Thema des Sklaverei recherchiert, ihre Handlung basiert in weiten Teilen auf realen Begebenheiten. Die Figur Sarah sowie ihre Schwester Nina haben tatsächlich existiert und galten als bedeutsame Frauen der Südstaaten, die sich öffentlich gegen die Sklaverei und für Frauenrechte eingesetz haben. Die Figur Handful existierte ebenfalls, wurde von der Autorin aber stark ausgeschmückt, allerdings sehr glaubhaft, wie ich finde. Das Buch ist wirklich lesenswert und geht sehr unter die Haut.