Sens im Nonsense - Ein interessanter Einblick ins Wunderland

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Auf dem einen oder anderen Weg hat wahrscheinlich jeder schonmal Kontakt zu "Alice im Wunderland" (und vielleicht auch "Alice hinter den Spiegeln) von Lewis Carroll gehabt.
Ich persönlich habe zuerst die Zeichentrickversion und später die Verfilmungen von Tim Burton kennengelernt. Als ich dann in Oxford war, konnte ich es mir nicht nehmen lassen die Bücher zu kaufen und das Original zu lesen. Bei einer kleinen Stadtführung durch Oxford fiel das Gespräch natürlich auch auf Carroll und Alice. Aber allein in der Leseprobe konnte ich schon einiges Neues erfahren.
Witzigerweise mag ich von den Filmen den ersten Band, bei den Büchern hingegen den zweiten Band lieber. Meiner Meinung nach zeigt das aber nur, wie unterschiedlich man die Geschichten interpretieren kann, was jegliche Formen der Auseinandersetzungen mit ihnen interessant und oftmals auch überraschend macht.
Ich habe Germanistik studiert und interessiere mich nicht nur für Literatur im Sinne der Inhalte, sondern auch das Drumherum. Mein Studium hat allerdings nicht dazu geführt, dass ich mich lediglich für deutsche Literatur begeistern kann. Die englischen Klassiker, vor allem im Kinderbuchbereich, haben es mir schon immer angetan, da sie nochmal eine ganz andere Welt darstellen.
Folglich finde ich es sehr spannend nicht nur einen neuen Blickwinkel auf die Bücher rund um Alice gezeigt zu bekommen, sondern auch mehr über die Hintergründe der Geschichte aber auch des Autors und das so vielfältige viktorianische Zeitalter, in dem er lebte, zu erfahren. Ganz besonders freue ich mich auf das Kapitel "Von Oxford hinaus in die weite Welt" und Peter Hunts Erklärung dafür, wie diese Geschichte eine weltweite und Jahrzehnte anhaltende Begeisterung auslösen konnte. Die Literaturvermittlung ist allgemein ein sehr spannendes Gebiet, aber vor allem bei diesen Büchern, die so oft als Nonsens bezeichnet wurden, zu denen es so viele verschiedene Interpretationen und Meinungen gibt. Wie konnte es unter diesen Voraussetzungen zu einem solchen Klassiker werden? Oder ist genau diese Offenheit im Zugang zur Geschichte der Grund dafür? Ich würde mich sehr freuen es mit diesem sehr schön gestalteten Buch herausfinden zu dürfen.